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Politik: Rentenversicherer unterstützen Rürup

„Gesetzliches Eintrittsalter auf 67 verschieben“

Dessau . Wenn künftig mehr Menschen tatsächlich erst mit 65 Jahren in Rente gehen und nicht mehr vorzeitig, bringt dies für die Rentenversicherung keine Entlastung. Dies sagte der stellvertretende Geschäftsführer des Verbands Deutscher Rentenversicherer, Axel Reimann, in Dessau. Nur ein späterer gesetzlicher Renteneintritt – etwa die von der Rürup-Kommission empfohlene Rente mit 67 – und die damit verbundenen Abschläge für früheren Renteneintritt, könnten die Situation verbessern.

Politiker verschiedener Couleur hatten gefordert, vor einer Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters zunächst das tatsächliche Eintrittsalter zu erhöhen. Im Jahr 2001 lag es für Männer bei 59,5 Jahren und für Frauen bei knapp 61 Jahren. Versicherte, die vor dem 65. Lebensjahr in Rente gehen, müssen aber Abschläge hinnehmen, die zurzeit bei 0,3 Prozent pro Monat liegen – also für jedes Jahr des früheren Renteneintritts 3,6 Prozent. Würde sich dieser vorgezogene Renteneintritt verschieben, würde dies laut Reimann zwar „kurz- und mittelfristig zu spürbaren Entlastungen führen", da länger Beiträge bezahlt würden. Langfristig verringere sich dieser Entlastung aber wieder, da dem späteren Renteneintritt auch entsprechend höhere Leistungen gegenüberstünden – infolge nicht mehr anfallender Abschläge.

Reimann forderte den Gesetzgeber auf, einen späteren gesetzlichen Renteneintritt „ernsthaft ins Auge zu fassen". Allerdings seien lange Übergangszeiten erforderlich. Die Rürup-Kommission sieht dafür einen Zeitraum von 24 Jahren vor. Reimann regte ferner an, die Rentenanpassung 2004 notfalls um ein halbes Jahr zu verschieben, um drohende Mehrbelastungen für die Beitragszahler abzuwenden.

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