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Politik: Republik Kongo: Kabilas Tod bestätigt

Kreise des kongolesisches Informationsministeriums haben den Tod von Präsident Laurent Kabila bestätigt. Wie es am Donnerstag in Kinshasa aus Kreisen des Ministeriums hieß, war die Beisetzung des 61-Jährigen für kommenden Dienstag geplant.

Kreise des kongolesisches Informationsministeriums haben den Tod von Präsident Laurent Kabila bestätigt. Wie es am Donnerstag in Kinshasa aus Kreisen des Ministeriums hieß, war die Beisetzung des 61-Jährigen für kommenden Dienstag geplant. "Die Leiche wird am Sonntag nach Kinshasa zurückgebracht, die Bestattung wird am Dienstag in Kinshasa stattfinden", hieß es. Eine offizielle Stellungnahme wurde für Donnerstag im staatlichen Rundfunk erwartet. Auf Kabila war am Dienstag ein Attentat verübt worden. Über sein Schicksal gab es zunächst widersprüchliche Informationen.

Nach Angaben afrikanischer und europäischer Regierungen war Kabila bei dem Attentat ums Leben gekommen. Die Regierung in Kinshasa hatte bislang seinen Tod nicht bestätigt. Regierungsvertreter und Diplomaten der Demokratischen Republik Kongo hatte sich gegenseitig widersprochen.

Die am Franko-Afrika-Gipfel in Kamerun teilnehmenden Präsidenten wollten eine Reaktion auf die Gewalttat veröffentlichen. Simbabwes Präsident Robert Mugabe, enger Verbündeter Kabilas im Krieg gegen die Rebellen in Kongo, ist den Berichten zufolge vom Französisch-Afrikanischen Gipfeltreffen in Kamerun nach Harare zurückgekehrt. Simbabwe und die mit Kongo verbündeten Staaten Namibia und Angola hätten erklärt, ihre Truppen nicht abzuziehen. Ein Treffen der drei Verbündeten zur Lage in Kongo sei angekündigt.

Die Europäische Union (EU) verurteilte unterdessen das Attentat auf Kabila. In einer am Mittwochabend in Brüssel veröffentlichten Erklärung verlangte die gegenwärtige schwedische EU-Präsidentschaft zugleich die Umsetzung des Friedensabkommens von Lusaka. Alle Konfliktparteien müssten sich daran halten, um eine friedliche Lösung des Konflikts im Kongo zu erreichen. Die Behörden des Landes wurden aufgerufen, rechtsstaatliche Prinzipien einzuhalten.

Ruanda und Uganda, die gemeinsam mit Rebellenverbänden aus Kongo Kabila bekämpfen, hatten eine Verwicklung in die Tat schon am Mittwoch bestritten. In einigen Stadtteilen Kinshasas befürchteten die Einwohner Überfälle marodierender Banden, sollte die vieler Orts erwartete Todesnachricht offiziell gemacht werden. Dem britischen Rundfunksender BBC sagte ein Geschäftsmann: "Wir haben in der Vergangenheit schon Plünderungen erlebt. Wir hoffen, das wird nicht wieder geschehen.

Die Preise für Grundnahrungsmittel wie Brot verdoppelten sich in den vergangenen 48 Stunden. Vielfach seien die Kinder zur Schule gegangen, und die Märkte und Büros hätten geöffnet, teilte der stellvertretende Caritasdirektor des Landes, Bruno Meteyo, am Donnerstag in Kinshasa mit. Die Soldaten seien in den Kasernen geblieben, und die Flughäfen hätten geöffnet, obwohl bislang noch kein ziviles Flugzeug habe abheben können. Während der Nacht seien mehrere westliche Ausländer in Kinshasa aus Sicherheitsgründen in Gruppen zusammengeführt worden.

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