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Islamistische Rebellen beherrschen den Norden Malis.

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Resolution: UN-Sicherheitsrat stimmt für Militäreinsatz in Mali

Gegen die islamistischen Rebellen im Norden Malis soll eine militärische Eingreiftruppe ins Feld geführt werden. Einem solchen Einsatz hat der UN-Sicherheitsrat am Donnerstag einstimmig zugestimmt.

Der UN-Sicherheitsrat hat am Donnerstag einem Militäreinsatz in der westafrikanischen Republik Mali einstimmig zugestimmt. In der Resolution wird der Einsatz auf zunächst ein Jahr begrenzt. Ein genauer Zeitplan wird in dem Text nicht vorgelegt. Vorgesehen ist eine militärische Intervention von Truppen der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) gegen islamistische Rebellen im Norden Malis.
Die Resolution 2085 fordert die Übergangsregierung in Bamako zugleich auf, politische Gespräche aufzunehmen, „um die verfassungsmäßige Ordnung vollständig wieder herzustellen“. Dazu sollten noch vor April 2013 Parlaments- und Präsidentschaftswahlen stattfinden. Die Resolution war von Frankreich ausgearbeitet und von den USA, Großbritannien, Marokko und Togo unterstützt worden.

Die malische Regierung war im März durch einen Militärputsch gestürzt worden. Tuareg-Rebellen brachten darauf innerhalb weniger Tage gemeinsam mit Islamisten den Norden des Landes unter ihre Kontrolle. Inzwischen vertrieben die Islamisten die Tuareg-Rebellen jedoch aus den wichtigsten Städten und riefen das islamische Recht, die Scharia aus. Die 15 ECOWAS-Mitgliedsstaaten hatten Mitte November beschlossen, eine 3300 Mann starke Eingreiftruppe zu entsenden und den Sicherheitsrat um Zustimmung gebeten.

Die Übergangsregierung in Bamako hatte nach langem Zögern einer Intervention zugestimmt. Die Europäische Union will den Kampfeinsatz mit einer militärischen Ausbildungstruppe unterstützen. Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) stellte eine Beteiligung der Bundeswehr an der Ausbildungstruppe in Aussicht. Diese müsse allerdings klar vom Kampfeinsatz getrennt sein. Experten vermuten, dass der Kampfeinsatz im Norden Malis aus Gründen der Vorbereitungszeit und des Klimas nicht vor Herbst 2013 stattfinden wird. (afp)

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