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Politik: Robertson lobt Berlin im Krieg gegen Terror Nato-Generalsekretär: Kampf in Afghanistan nur erstes Kapitel

Berlin (cvm). In der Nato darf es nach Ansicht ihres Generalsekretärs George Robertson Meinungsverschiedenheiten über die Taktik im Kampf gegen den Terror geben, solange Einigkeit über die Strategie und die Prinzipien herrscht.

Berlin (cvm). In der Nato darf es nach Ansicht ihres Generalsekretärs George Robertson Meinungsverschiedenheiten über die Taktik im Kampf gegen den Terror geben, solange Einigkeit über die Strategie und die Prinzipien herrscht. Der Kampf in Afghanistan sei ein Erfolg, aber auch „nur ein Kapitel“ in einem langen Ringen. Drei Erkenntnisse seien für einen Erfolg des NatoGipfels in Prag unverzichtbar, sagte Robertson beim „13. Forum Bundeswehr und Gesellschaft“ der „Welt am Sonntag“: Terror sei kein lokales Problem mehr, sondern eine globale Bedrohung. Zweitens funktioniere die Abschreckung als Schutz gegen den Einsatz von Massenvernichtungswaffen nicht mehr verlässlich; Terroristen strebten nach chemischen, biologischen und auch Atomwaffen, um möglichst viele Menschen zu töten. Um sich zu schützen, gebe es für Europa drittens keine Alternative zur Nato; doch müsse regelmäßig geprüft werden, ob die Verteilung von Macht und Lasten im Bündnis fair sei.

Robertson verpackte seine Kritik an unzureichenden Verteidigungsbeiträgen Deutschlands in ein hoffnungsvolles Lob. Er gehöre nicht zu den Pessimisten, die behaupten, dass die Bundesregierung zu Korrekturen nicht fähig sei. Beim Aufbau strategischer Lufttransport-Einheiten habe Berlin „eine entscheidende Rolle“, sagte der Nato-Generalsekretär. Bundeskanzler Gerhard Schröder sagte nach dem Treffen mit Robertson, die von den USA vorgeschlagene schnelle Nato-Eingreiftruppe sei „prinzipiell richtig und zielführend“. Indes hat der ukrainische Präsident Leonid Kutschma angekündigt, zum Nato-Gipfel in Prag zu kommen, obwohl er ausdrücklich nicht eingeladen worden ist. Eine Sprecherin schwächte die Erklärung allerdings wieder ab, Kutschma habe sich noch nicht entschieden.

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