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Politik: Röttgen wechselt zum BDI

Berlin - Kein halbes Jahr nach ihrem Regierungsantritt verliert Bundeskanzlerin Angela Merkel einen ihrer engsten Mitarbeiter an die Wirtschaft: Norbert Röttgen (CDU), als Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion an einer Schaltstelle der Bundespolitik, soll Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) werden. Röttgen soll auf Vorschlag von BDI-Präsident Jürgen Thumann am 1.

Von Robert Birnbaum

Berlin - Kein halbes Jahr nach ihrem Regierungsantritt verliert Bundeskanzlerin Angela Merkel einen ihrer engsten Mitarbeiter an die Wirtschaft: Norbert Röttgen (CDU), als Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion an einer Schaltstelle der Bundespolitik, soll Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) werden. Röttgen soll auf Vorschlag von BDI-Präsident Jürgen Thumann am 1. Januar 2007 die Stelle von Ludolf von Wartenberg antreten, der nach 16 Jahren an der Verwaltungsspitze des Verbands in den Ruhestand geht.

Der Schritt des gerade erst 40-jährigen Juristen Röttgen vom Polit-Profi zum Lobbyisten kommt selbst für langjährige Weggefährten und Mitglieder der engeren Fraktionsführung überraschend. „Dafür ist er doch noch viel zu jung“, sagt ein Parteifreund. Röttgen war zu Helmut Kohls Zeiten einer der Jungen Wilden der CDU und später Mitglied in Merkels informeller „Boy-Group“ jüngerer Abgeordneter.

Die Kanzlerin zog ihm zwar bei der Suche nach einem Kanzleramtsminister in letzter Minute ihren alten Vertrauten Thomas de Maizière vor. Der Posten des „PGF“ gilt aber als ähnlich gut gefedertes Sprungbrett für die politische Karriere. Und Röttgen wirkte nie unzufrieden: „Man muss erst mal einen schöneren Job finden als den, den ich jetzt habe“, zitiert ihn ein druckfrisches Zeitungsporträt auf der eigenen Homepage. Den umso überraschenderen Wechsel in den neuen Job, den ihm Thumann kurz vor Ostern antrug, erklärt er in einem Brief an seinen rheinischen Wahlkreis mit der „Chance für einen notwendigen Brückenschlag zwischen Politik und Wirtschaft“. Notwendig deshalb, weil die „Globalisierung im Geist der sozialen Marktwirtschaft zu gestalten“ die zentrale Aufgabe der Zukunft sei, und die könnten Politik und Wirtschaft nur gemeinsam bewältigen.

Wer Röttgen als Fraktionsgeschäftsführer nachfolgt, ist unklar. Bis zur routinemäßigen Neuwahl der Fraktionsspitze im Herbst will er aber ohnehin noch im Amt bleiben.

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