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Roland Koch: Türkische Presse: Mit Fremdenfeindlichkeit verloren

Die türkischen Zeitungen haben das Wahldebakel Roland Kochs in Hessen mit Genugtuung registriert und führen dessen Stimmenverluste auf seinen "fremdenfeindlichen Wahlkampf" zurück.

Mit Genugtuung hat die türkische Presse auf die Wahlschlappe des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) reagiert. "Fremdenfeindlichkeit führte zur Wahlniederlage", überschrieb die größte Zeitung der Türkei, "Hürriyet", einen Bericht über die hessischen Landstagswahlen. Da Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Kochs Forderung nach einer schnelleren Abschiebung krimineller ausländischer Jugendlicher unterstützt habe, bedeute das Ergebnis auch eine Niederlage für die Kanzlerin. Die liberale Zeitung "Radikal" kommentierte, Kochs Haltung zu Einwanderern sei für ihn zu einem "Bumerang" geworden.

Das Ergebnis zeige zudem, dass deutsche Politiker im Wahlkampf für die Bundestagswahlen im kommenden Jahr "nicht auf Hilfe durch fremdenfeindliche Debatten hoffen sollten", berichtete "Radikal". Die englischsprachige "Turkish Daily News" wertete den Wahlausgang in Hessen ebenfalls als Zeichen dafür, dass es sich für Koch nicht ausgezahlt habe, "die Einwanderer-Karte zu spielen". Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde Rhein-Main, Tayfun Cilingir, sagte dem Blatt, deutsch-türkische Wähler hätten beim Wahlausgang in Hessen eine große Rolle gespielt. Das zeige der knappe Abstand zwischen CDU und SPD im Wahlergebnis. Der Wahlausgang stelle einen "demokratischen Putsch" gegen Koch dar. (jvo/AFP)

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