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Rollenverständnis: Grüne fordern "neue Männlichkeit"

Geschlechterrollen sind ein Korsett, auch für Männer - das jedenfalls finden führende Politiker der Grünen und propagieren: "Wir vollen nicht länger Machos sein."

Berlin - Mehrere Grünen-Politiker aus ganz Deutschland fordern eine „neue Männlichkeit“. In einem „Grünen Männer-Manifest“, das der Nachrichtenagentur ddp vorliegt, heißt es, die Gesellschaft sei noch immer „von einem tief sitzenden Geist der geschlechtlichen Polarität durchflutet“, der Frauen auf Weiblichkeit und Männer auf Männlichkeit reduziere. „Damit muss endlich Schluss sein“, verlangen die 20 Unterzeichner. „Wir vollen nicht länger Machos sein, wir wollen Menschen sein.“ Zu den Unterzeichnern gehören das Grünen-Bundesvorstandsmitglied Malte Spitz und mehrere Landesvorsitzende.

In dem Papier fordern die „männlichen Feministen“ ihre Geschlechtergenossen auf: „Männer, gebt Macht ab! – es lohnt sich.“ Frauen hätten durch den Feminismus ihre Möglichkeiten erweitert. Auch für Männer seien Geschlechterrollen ein „Korsett, das ihnen mehr schadet als nützt“. So wollen die Unterzeichner das „Bild vom männlichen Hauptverdiener“ revidieren, fordern mehr Männer in „klassischen“ Frauenberufen wie Erzieher und Sozialpädagoge, verlangen für Männer mehr Anteil am Familienleben und sozialem Engagement und sprechen sich für eine paritätische Aufteilung der Elternzeit aus.

„Wir wollen Macht, Verantwortung und Pflichten teilen“, heißt es weiter. „Die bestehende Rollenaufteilung der Geschlechter führt immer wieder zu schweren psychischen Belastungen.“ Das Manifest soll eine „Diskussionsgrundlage“ sein, um eine Debatte in Gang zu bringen, hieß es. (ddp)

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