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Politik: Royal holt in Umfragen auf

Im direkten Vergleich Kopf an Kopf mit Sarkozy

Berlin - Fünf Tage vor der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl liegen der Kandidat der konservativen Regierungspartei UMP, Nicolas Sarkozy, und die Sozialistin Ségolène Royal im Direktvergleich in den Umfragen erstmals seit Wochen gleichauf. Damit hat Royal in den Umfragen Boden gutgemacht. An Fahrt hat indes in den Umfragen der Liberale François Bayrou verloren. „Die Spontaneität des französischen Wählers ist aber nicht zu unterschätzen“, sagt Rolf G. Renner vom Frankreichzentrum der Uni Freiburg.

Die Wahl wird auch in Deutschland mit Spannung verfolgt. „Sicherlich wäre es so, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einem Präsidenten Sarkozy am besten könnte“, sagt Renner. Konfliktpotenzial gebe es bei Sarkozy, wenn es um Fragen einer staatlichen Industriepolitik geht. „Da vertritt Sarkozy viel stärker nationale Interessen, was zu großen Konflikten führen kann“, sagt Renner.

Union und SPD machen sich für die Kandidaten ihrer jeweiligen Partnerpartei stark. „Sarkozy ist der Einzige, der kein erneutes Referendum über eine neue EU-Verfassung durchführen will“, sagt der Unionsfraktionsvize im Bundestag, Andreas Schockenhoff. Sarkozy wolle noch in diesem Jahr einen neuen Entwurf unter Dach und Fach bekommen, der sogar über die beim EU-Jubiläumsgipfel im März verabschiedete „Berliner Erklärung“ hinausgehen soll.

SPD-Fraktionsvize Angelica Schwall- Düren sieht dagegen in Royal die bessere Partnerin für Deutschland. Sie wolle zwar wieder ein Referendum zu einer Neufassung der EU-Verfassung durchführen, „aber inhaltlich gibt es größere Übereinstimmungen, was die soziale Dimension Europas betrifft“, sagt sie. Deshalb habe die SPD auch ein Positionspapier mit Frankreichs Sozialisten erarbeitet, das SPD-Chef Kurt Beck und sein französischer Amtskollege François Hollande innerhalb der kommenden zweieinhalb Wochen in Berlin vorstellen wollen. Für den Frankreichexperten Renner wäre Bayrou der beste Mann: „Er ist der einzige wirklich proeuropäische.“ Und für Grünen-Fraktionsvize Jürgen Trittin gilt mit Blick auf den Kandidaten von Frankreichs rechtsextremer Partei Front National die Maxime: „Alles ist besser für Europa als Le Pen.“

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