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Royal und Sarkozy: Die Schlammschlacht beginnt

Im französischen Präsidentschaftswahlkampf hat Ex-Innenminister Nicolas Sarkozy seine sozialistische Konkurrentin Ségolène Royal bis zur Weißglut gereizt. Royal nannte Sarkozy daraufhin einen "Lügner".

Paris - Royal warf Sarkozy im Sender Canal plus vor, ihr Worte in den Mund zu legen, die sie nie gesagt habe. "Herr Sarkozy hat gelogen. Und kann ein Lügner Präsident der Republik werden?" Sarkozy hatte Royal zuvor vorgehalten, ihn wegen seiner Vorschläge zur Stärkung der nationalen Identität als "niederträchtig" bezeichnet zu haben; er schrieb das einer "vorübergehenden Ermüdung" der Kandidatin im Wahlkampf zu. "Dieser Mann ist im Präsidentschaftswahlkampf wirklich zu allem bereit", erregte sich Royal dazu vor laufenden Kameras. "Damit muss jetzt Schluss sein."

Im Rennen um das höchste Staatsamt liegen Sarkozy und Royal in den Umfragen dicht beieinander; viele Franzosen sind aber noch unentschlossen, weshalb Beobachter schon länger vermuten, dass die beiden Favoriten in der Endphase des Wahlkampfes eine schärfere Gangart einschlagen werden.

Der Liberale François Bayrou, der auf Platz drei in den Umfragen steht, rief die Favoriten zur Zurückhaltung auf. Die Beschimpfungen zwischen Sarkozy und Royal zeigten den "ewigen Krieg" zwischen den Lagern in der französischen Politik, der das Land blockiere, sagte er dem Sender France Info. Frankreich brauche "neue politische Verhaltensweisen", um sich zu verändern. "Wir brauchen einen Präsidenten, der fähig ist, die Franzosen zum Zusammenleben zu bringen", sagte Bayrou, der mit einer Politik abseits des klassischen Links-Rechts-Schemas Werbung macht. (tso/AFP)

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