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Rückenschmerzen: Kassen klagen über kranke Kinder

Immer mehr Kinder leiden unter Rückenschmerzen und werden deshalb behandelt. Das ist ein Ergebnis des Heil- und Hilfsmittelreports, den die Krankenkasse Barmer GEK am Dienstag in Berlin vorstellte.

Berlin - Rund 4,7 Prozent aller Kinder bis 13 Jahre erhielten demnach im vergangenen Jahr Krankengymnastik, knapp die Hälfte davon wegen Erkrankungen von Wirbelsäule und Rücken. Und bei 51 Prozent der jungen Patienten kamen deshalb auch Schmerzmittel zum Einsatz. Die extrem hohen Verordnungsraten bei Kindern müssten „stutzig machen“, sagte Barmer-GEK-Vizechef Rolf-Ulrich Schlenker. Vielen Kindern fehle es offenbar an Bewegung – Schuld daran seien Schulen, Kindergärten, Familien.

Es handle sich, so Studienleiter Gerd Glaeske, um „ein Beispiel dafür, wie Fehlentwicklungen im Kindesalter pathologisiert“ und der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zugeschoben würden. Allein in der Barmer GEK stiegen die Ausgaben für sogenannte Heilmittel, zu denen neben der Physiotherapie auch Ergotherapie und Logopädie gehören, um 4,3 Prozent auf 618,4 Millionen Euro. Bei den Hilfsmitteln verzeichneten die Kasse gar ein Plus von 8,4 Prozent – auf 670,7 Millionen Euro. Fast jeder sechste Barmer-GEK-Versicherte sei 2009 physiotherapeutisch behandelt worden, so Schlenker und forderte Studien zur Wirksamkeit.

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