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Politik: Rund 100 Tote nach US-Attacke auf Lager im Irak

Opfer sollen freiwillige Kämpfer aus arabischen Ländern gewesen sein

Bagdad/Kairo (dpa). Bei dem USAngriff auf ein angebliches Terroristen-Ausbildungslager im Irak in der vergangenen Woche sind nach Informationen des arabischen Fernsehsenders Al Dschasira etwa 100 Menschen getötet worden. Bewohner einer nahe gelegenen Ortschaft nordwestlich von Bagdad sagten dem Sender, bei den Getöteten handele es sich weder um Bewohner der Region noch um Angehörige der ehemaligen paramilitärischen Einheit Fedajin Saddam, die einst vom älteren Präsidentensohn Udai geleitet worden war. Es sei möglich, dass sich in dem Lager arabische Freiwillige aufgehalten hätten, hieß es. Andere Augenzeugen erklärten, die US-Soldaten hätten auch irakische Zivilpersonen getötet. Kurz vor Beginn des Irak-Krieges waren Tausende von freiwilligen Kämpfern aus der arabischen Welt in den Irak gereist, um gegen die Amerikaner zu kämpfen. Viele von ihnen starben im Verteidigungsring rund um Bagdad. Der Angriff auf das Lager, der am Mittwoch begonnen hatte, dauerte nach Angaben von Augenzeugen rund 48 Stunden. Der Al-Dschasira Reporter sah vor Ort mehrere Leichen.

Weil die Suche nach den Massenvernichtungswaffen im Irak bislang ergebnislos verlief, ernannte die US-Regierung indes überraschend den ehemaligen UN-Inspekteur David Kay (63) zum Sonderberater von CIA-Direktor George Tenet. Der Amerikaner hatte Anfang der 90er Jahre drei UN-Inspektionsteams im Irak geleitet. Nach einer Mitteilung der CIA soll Kay im Irak „die Herangehensweise bei der Suche nach den irakischen Massenvernichtungswaffen verfeinern“.

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