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Politik: Russische Truppen erobern Dörfer zurück, räumen aber auch erstmals eigene Verluste ein

Radikale Moslem-Rebellen unter der Führung tschetschenischer Kommandeure haben am Mittwoch in Dagestan am fünften Tag in Folge den russischen Truppen erbitterten Widerstand geleistet. Erstmals räumten die Russen eigene Verluste ein.

Radikale Moslem-Rebellen unter der Führung tschetschenischer Kommandeure haben am Mittwoch in Dagestan am fünften Tag in Folge den russischen Truppen erbitterten Widerstand geleistet. Erstmals räumten die Russen eigene Verluste ein. Bei den Kämpfen im Grenzgebiet zu Tschetschenien seien zehn Soldaten getötet und 27 verletzt worden. Auch mehrere Dutzend Rebellen kamen bei den Gefechten in den Gebieten Tsumadi und Botlich ums Leben, mehr als 100 wurden verwundet, erklärte der russische Erste Stellvertretende Innenminister Kolesnikow in der dagestanischen Hauptstadt Machatschkala.

Erstmals wurde offiziell bekannt, dass der Aufstand von den tschetschenischen Feldkommandeuren Bassajew und Radujew sowie dem jordanischen radikalen Islamisten Chatab angeführt wird. Bassajew war der Anführer einer Geiselnahme im südrussischen Budjonnowsk mit mehr als 120 Toten im Juni 1995. Er gilt als radikaler Islamist, der in Opposition zu dem als gemäßigt geltenden tschetschenischen Präsidenten Maschadow steht. Die tschetschenische Führung unter dem als gemäßigt geltenden Präsidenten Maschadow erklärte, nicht in die Vorfälle in Dagestan verwickelt zu sein. Maschadow hat nach Ansicht von Beobachtern keine Kontrolle mehr über die Feldkommandeure in der Republik.

Der russische Verteidigungsminister Sergejew sprach von einer "schwierigen Lage" in Dagestan. Der designierte Ministerpräsident Putin schloss die Verhängung des Ausnahmezustandes in dem Krisengebiet jedoch aus. Nach russischen Angaben drangen etwa 1200 Kämpfer in Dagestan ein. Sie verfügten über Panzer und Flugabwehrwaffen und hielten die drei Dörfer Ansalta, Rochota und Tando. Die russische Seite fliege verstärkt Luftangriffe. Die Rebellen kämpften jedoch in Partisanen-Taktik. Eine dagestanische Freiwilligen-Brigade von etwa 300 Mann, darunter ehemalige Afghanistan-Kämpfer, rückte am Mittwoch nach Botlich vor, um die russischen Truppen zu unterstützen.

Bassajew war der Anführer einer Geiselnahme im südrussischen Budjonnowsk mit mehr als 120 Toten im Juni 1995. Er gilt als radikaler Islamist, der in Opposition zu Maschadow steht. Chatab, der der puritanischen islamischen Wahhabiten-Bewegung angehört, hat in Tschetschenien mehrere paramilitärische Lager.

Die russischen Truppen begannen unterdessen eine neue Offensive gegen die Islamisten. Eigenen Angaben zufolge benötigt Russland noch ein paar Tage, um die Rebellen vollständig auszuschalten, die am Samstag Dörfer der Republik Dagestan besetzten. Offenbar sind die Rebellen zahlenmäßig stärker als bisher angenommen. Die russische Regierung korrigierte ihre bisherigen Angaben, wonach es sich um 300 bis 600 Rebellen handelt, am Mittwoch auf 1200. Chattab zufolge haben die Rebellen 3000 Mann in Dagestan. Die russische Führung blieb trotzdem bei ihrer Einschätzung, die Untergrundkämpfer in weniger als zwei Wochen ausschalten zu können. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Itar-Tass flohen 6000 Menschen aus dem umkämpften Gebiet.

Bassajew war der Anführer einer Geiselnahme im südrussischen Budjonnowsk mit mehr als 120 Toten im Juni 1995. Er gilt als radikaler Islamist, der in Opposition zu dem als gemäßigt geltenden tschetschenischen Präsidenten Maschadow steht.

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