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Russland: Anti-Ausländer-Demo in Moskau

Mehr als tausend Rechtsextreme und Nationalisten haben am Tag der Nationalen Einheit in Moskau gegen Ausländer demonstriert. Die Zahl der ausländerfeindlichen Angriffe in Russland ist zuletzt stark gestiegen.

Moskau - Bewacht von einem großen Polizeiaufgebot forderten die Demonstranten bei der Kundgebung in der Nähe des Gorki-Parks strengere Vorschriften für Einwanderer und eine Vorzugsbehandlung für gebürtige Russen. Der ultranationalistische Abgeordnete Nikolai Kurianowitsch sagte, der Protestmarsch zeige, "dass das nationale Gewissen erwacht, das macht den Behörden Angst". Die Abgeordnete Irina Sawelewa von der nationalistischen Partei Rodina (Vaterland) forderte, Russland müsse die illegalen Einwanderer "loswerden". "Sie nehmen uns die Arbeitsplätze weg und bringen uns Drogen und Terrorismus."

Die Nachrichtenagentur Ria Nowosti meldete, die Polizei habe 37 Menschen wegen meist kleinerer Vergehen festgenommen. Der nationalistische Parlamentsabgeordnete Dimitri Rogosin warf den Behörden unangemessene Härte vor. Auch in der fernöstlichen Stadt Wladiwostok und in St. Petersburg gingen zahlreiche Menschen auf die Straße. In St. Petersburg skandierten etwa 200 Teilnehmer "Lang lebe Russland". Die Polizei verhinderte jedoch einen Marsch durch die Stadt. Etwa zwölf Menschen wurden festgenommen.

Die Zahl der ausländerfeindlichen Angriffe in Russland ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Nach Angaben des russischen Parlaments hat sich die Zahl der Übergriffe allein in den vergangenen zwölf Monaten verdreifacht. Nach Expertenangaben gibt es landesweit fast 150 extremistische Jugendorganisationen mit rund 10.000 Mitgliedern. Die Angriffe richten sich vor allem gegen dunkelhäutige Studenten, Einwanderer oder Angehörige ethnischer Minderheiten. (tso/AFP)

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