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Russland: Estemirowa wurde beigesetzt

Die Menschenrechtsaktivistin Estemirowa wurde in ihrer Heimat beerdigt. Zuvor gab es in der Hauptstadt Tschetscheniens eine Trauerfeier

Die von Unbekannten entführte und ermordete russische Menschenrechtlerin Natalja Estemirowa ist in ihrer Heimat Tschetschenien beerdigt worden. Familienangehörige und Freunde trugen den Leichnam gestern bei der Stadt Gudermes im Osten der russischen Teilrepublik zu Grabe, wie die Agentur Ria Nowosti meldete. Zuvor hatten etwa 100 Menschen bei einer Trauerfeier in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny Abschied von der bekannten Bürgerrechtlerin genommen.

Die 50-jährige Aktivistin Estemirowa war vorgestern in Grosny entführt und einige Stunden später erschossen in der Nachbarrepublik Inguschetien aufgefunden worden. Sie galt ähnlich wie die 2006 getötete regierungskritische Tschetschenien-Reporterin Anna Politkowskaja als engagierte Kämpferin für die Menschenrechte im früheren Kriegsgebiet Tschetschenien.

Das Verbrechen hatte auch im Westen Bestürzung ausgelöst. Der russische Präsident Dmitrij Medwedjew kündigte bei seinem Deutschlandbesuch an, dass man die Täter aufspüren und bestrafen werde. Frühere Verbrechen wie die Ermordung der regierungskritischen Journalistin Anna Politkowskaja 2006 und des Menschenrechtsanwalts Stanislaw Markelow Anfang 2009 sind bis heute nicht aufgeklärt.

Estemirowa war Mitglied der Menschenrechtsorganisation Memorial, die 2004 den Alternativen Nobelpreis verliehen bekommen hatte. Die Stiftung bemüht sich um eine Aufarbeitung des Stalinismus und setzt sich für die Einhaltung der Menschenrechte unter anderem in Tschetschenien ein.  

Quelle: ZEIT ONLINE, bm, dpa

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