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Russland: Medwedjew entlässt Chef der Militär-Spionage

Der russische Präsident Dmitrij Medwedjew hat den Chef des einflussreichen Militärgeheimdienstes (GRU) entlassen. Eine offizielle Begründung gab es zwar nicht, aber der General hatte sich kritisch geäußert.

Nachfolger von General Valentin Korabelnikow werde Alexander Schljachturow, teilte das Präsidialamt mit. Der 63-jährige Korabelnikow ist einer der ranghöchsten Militärs, die Medwedjew seit Amtsantritt im Mai 2008 aus dem Amt entfernte.

Der Offizier stand seit 1997 an der Spitze der GRU. Gründe für seine Entlassung wurden nicht mitgeteilt. Korabelnikow hatte die geplante Modernisierung der russischen Streitkräfte kritisiert. Die Reform zielt darauf ab, die veraltete Armee mobiler zu machen. Dazu soll die Zahl der Generäle verringert und die der Soldaten von 1,1 auf eine Million reduziert werden.

Bei den oppositionellen Kommunisten stieß die Entlassung des GRU-Chefs auf scharfe Kritik. "Das ist ein schwerer Schlag für unsere russischen Streitkräfte und die Sicherheit unserer Natio ", sagte der Vize-Vorsitzende des Parlamentsausschusses für nationale Sicherheit, Viktor Iljuchin.

Die GRU, die Abkürzung steht für den russischen Begriff "Hauptverwaltung für Aufklärung", ist der größte Geheimdienst des Landes. Der Dienst hat seine Agenten in aller Welt platziert. Zur GRU gehören auch Tausende Angehörige von Sondertruppen. Der 1918 vom kommunistischen Revolutionär Leo Trotzkij gegründete Dienst wird vom Generalstab kontrolliert. Der russische Revolutionsführer Lenin legte Wert auf die Unabhängigkeit der GRU von anderen sowjetischen Geheimdiensten wie dem KGB, zu denen sie oft in Konkurrenz stand. (aku/Reuters)

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