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Oliver Luksic.

© dapd

Saar-FDP: Oliver Luksic: Hoffnungsträger für Jamaika

Ein 31-Jähriger soll als neuer Vorsitzender die Querelen in der saarländischen FDP beenden. Oliver Luksic löst Christoph Hartmann ab, der seinen Verzicht auf das Parteiamt erklärt hatte.

Saarbrücken - Die saarländische FDP hat mit dem 31 jährigen Bundestagsabgeordneten Oliver Luksic einen neuen Vorsitzenden gewählt. Er löst Christoph Hartmann ab, der nach neun Jahren wegen perteiinterner Querelen zurückgetreten war.

Luksic siegte mit 251 Stimmen deutlich vor seinem Mitbewerber, dem saarländischen Gesundheitsminister Georg Weisweiler, der 69 Stimmen erhielt. Damit gilt der junge Bundestagsabgeordnete als Hoffnungsträger, die in der bundesweit ersten Jamaika-Koalition mitregierende Saar-FDP nach monatelangen Querelen wieder zu beenden. Luksic hat in Paris und London europäische Wissenschaften studiert und war im September 2009 erstmals in den Bundestag gewählt worden.

Die Neuwahl des Landesvorstandes war notwendig geworden, nachdem Hartmann im November seinen Rücktritt angeboten hatte. Auslöser war eine Strafanzeige des FDP-Fraktionsvorsitzenden Horst Hinschberger gegen den Ehrenvorsitzenden Werner Klumpp und andere Mitglieder der FDP-nahen Stiftung „Villa Lessing“ wegen Betrugs und Veruntreuung. Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen konnten diesen Vorwurf nur zu einem geringen Teil erhärten. Dafür brach ein heftiger interner Streit aus, in dessen Verlauf Hartmann und Hinschberger ihrer Ämter zur Verfügung stellten. Hinschberger räumte Fehler ein und entschuldigte sich, Hartmann sah sich als tragisches Opfer des Streits zwischen seinem Ziehvater Klumpp und seinem engen Wegbegleiter Hinschberger. Außer Teilen der Partei hatten auch die Koalitionspartner von CDU und Grünen Druck auf die FDP ausgeübt, ihren Streit endlich beizulegen.

Die Parteispitze liegt jetzt ganz in den Händen des Nachwuchses. Als Stellvertreter von Luksic, der bis 2009 Juli-Vorsitzender war, wurde der jetzige Juli-Vorsitzende Sebastian Greiber (30) gewählt. Die Kehrseite der Medaille: Die FDP hat mit Wirtschaftsminister Christoph Hartmann und Gesundheitsminister Georg Weisweiler jetzt einen zurückgetretenen und einen verhinderten Parteivorsitzenden als Vertreter im Kabinett sitzen. Ihre Position dürfte das nicht stärken. Andererseits erwarten große Teile der Partei, dass sich die FDP gegenüber CDU und Grünen stärker profiliert.

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