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Saddam-Prozess: Angehörige des Richters getötet

Der Völkermord-Prozess gegen Saddam Hussein wird von neuen Gewalttaten überschattet. Unbekannte haben den Schwager und den Neffen des Vorsitzenden Richters ermordet.

Bagdad - Die Angehörigen von Mohammed al Oreibi al Chalifa seien am Donnerstagabend im Nordwesten der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet worden, teilte ein Regierungssprecher mit. Chalifa ist erst seit wenigen Tagen Vorsitzender Richter in dem Verfahren. Sein Vorgänger galt als zu nachsichtig im Umgang mit dem angeklagten irakischen Ex-Präsidenten. Chalifa hat Saddam Hussein bislang schon drei Mal des Saales verwiesen, weil er sich seinen Anordnungen widersetzt hatte.

Im Völkermord-Prozess geht es um die "Operation Anfal", während der in den Jahren 1987 und 1988 rund 182.000 Kurden im Nordirak getötet wurden. Saddam Hussein ist in dem seit August laufenden Prozess wegen Völkermordes, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Im Falle einer Verurteilung droht ihm - wie auch in einem weiteren gegen ihn laufenden Verfahren wegen eines Massakers an 148 Schiiten - die Todesstrafe. (tso/AFP)

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