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Politik: Saddams Außenminister CIA-Mann?

Sabri soll Informationen über irakische Waffenprogramme geliefert haben

Bagdad - Der irakische Außenminister unter Saddam Hussein, Nadschi Sabri, soll einem Medienbericht zufolge Monate vor Beginn des Irakkriegs den US- Geheimdienst CIA über die angeblichen Massenvernichtungswaffen in seinem Land informiert haben. Sabri habe während der UN-Vollversammlung in New York im September 2002 für kurze Zeit im Dienste der CIA gestanden und habe für seine Informationen 100 000 Dollar bekommen, berichtete der US-Sender NBC News. Er habe seine Berichte über einen „Mittelsmann“ aus seinem New Yorker Hotelzimmer geliefert. Diese seien sehr viel exakter als seine Ausführungen vor der UN-Vollversammlung und die Informationen der CIA über die angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak gewesen, berichtete der Sender, der seine Quellen nicht nannte. Sabri und die CIA wollten den Bericht nicht kommentieren. Sabri habe der CIA berichtet, dass Präsident Saddam Hussein über kein nennenswertes Programm biologischer Waffen verfüge, heißt es in dem Bericht. Saddam Hussein strebe zwar nach der Atombombe, brauche aber noch sehr viel mehr Zeit als die von der CIA geschätzten wenigen Monate dafür.

Beim Sturm Dutzender Aufständischer auf ein Gefängnis nördlich von Bagdad sind am Dienstag mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Die mit Gewehren und Granaten bewaffneten Angreifer befreiten nach Angaben der Behörden alle 33 Häftlinge. Der Angriff auf das Gelände in Mukdadija, auf dem sich neben dem Gefängnis das örtliche Polizeipräsidium und ein Gericht befinden, begann mit Raketenangriffen auf die Gebäude. Dann stürmten die bis zu 100 Aufständischen den Zellentrakt, wie die Polizei berichtete. Mindestens 19 Polizisten, ein Gerichtsbediensteter und zehn der Angreifer seien getötet worden. Etwa 30 Personen seien verletzt worden.

Bei einem Protestzug zum dritten Jahrestag der US-Invasion im Irak wurden am Montag vor dem US-Verteidigungsministerium in Washington 51 Demonstranten vorübergehend festgenommen. Sie wollten Verteidigungsminister Donald Rumsfeld eine Sarg-Attrappe überreichen und kletterten dabei über einen Absperrzaun der Polizei. Der mit Fotos aus dem Krieg versehene Sarg sollte nach Angaben eines Demonstranten die „massiven Verluste“ der USA im Irak symbolisieren. AFP/rtr

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