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Das Behördenareal mit dem LKA, der Landespolizeidirektion Zentrale Dienste und dem Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen im Jahr 2012. 

© picture alliance / dpa | Arno Burgi

Sächsische Behörde: NPD-Politiker saß zeitweise an Pforte des Landeskriminalamtes

Zehn Tage überwachte Hartmut Krien den Zugang des Areals. Dann erst wurde er von Besuchern der Behörden erkannt.

Ein neuer Skandal erschüttert die sächsischen Sicherheitsbehörden. Der NPD-Politiker Hartmut Krien hat mehrere Tage lang an der Pforte des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen gesessen. Das bestätigte das Landesamt für Verfassungsschutz am Mittwochabend in Dresden.

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Auf dem Behördengelände im Dresdner Norden habe Krien zwischen dem 1. April und 10. Mai an zehn Tagen den Zugang auf das Areal überwacht, davon siebenmal in Nachtschichten. Dort befindet sich auch das Landesamt für Verfassungsschutz sowie das sächsische Terror- und Extremismus-Abwehrzentrum.

Der Rechtsextremist saß von 2004 bis 2019 für die NPD im Dresdner Stadtrat. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung von seiner Pförtnertätigkeit berichtet. Anders als dort dargestellt, habe Krien aber nicht in der Pforte des Verfassungsschutzamtes gesessen sondern am Eingang zum gesamten Areal, hieß es. Er sei von einem privaten Bewachungsunternehmen eingesetzt worden.

Der NPD-Politiker soll dafür zuständig gewesen sein, Personen beim Einlass auf das Behördengelände zu kontrollieren. Dabei war es ihm offenbar möglich, Informationen über Mitarbeiter und Besucher zu erhalten.

Der bekannte Rechtsextremist blieb zunächst unentdeckt. Am 10. Mai sei er jedoch von Besuchern der Behörden erkannt worden, hieß es.

2019 und 2020 wurde der 66-Jährige im Verfassungsschutzbericht des Bundes genannt - als Bundeschef der „Kommunalpolitischen Vereinigung der NPD“. Im März waren seine Personalien im Polizei-Computer überprüft worden. Da er nicht straffällig geworden war, gab es laut Landesamt keine Treffer und damit keine Einwände gegen seinen Einsatz. (epd)

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