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Politik: Scharfe Kritik von Russland an der Gewalttat - UN-Beauftragte drängen auf schnelle Kommunalwahlen

Russland hat den Granaten-Angriff auf einen UN-Bus mit serbischen Passagieren im Kosovo kritisiert. Das Außenministerium in Moskau erklärte, die Regierung verurteile die Gewalttaten gegen die serbische Bevölkerung und andere Nicht-Albaner im Kosovo.

Russland hat den Granaten-Angriff auf einen UN-Bus mit serbischen Passagieren im Kosovo kritisiert. Das Außenministerium in Moskau erklärte, die Regierung verurteile die Gewalttaten gegen die serbische Bevölkerung und andere Nicht-Albaner im Kosovo. Am Mittwoch waren bei dem Angriff zwei Serben getötet und fünf weitere verletzt worden.

Das Vorgehen von Gegnern einer politischen Lösung im Kosovo nehme immer mehr einen unverschämten und provozierenden Charakter an, erklärte das russische Außenministerium. Es drückte erneut sein Bedauern darüber aus, dass die UN-Resolutionen nicht eingehalten würden. Der UN-Bus hatte Serben von Mitrovica nach Durakovac bringen sollen. Das Fahrzeug wurde nach UN-Angaben von KFOR-Soldaten eskortiert. Im 40 Kilometer nördlich von Pristina gelegenen Mitrovica liegt eine von mehreren Enklaven, in denen die noch im Lande verbliebenen Serben leben.

Unterdessen forderte der UN-Polizeichef im Kosovo, Sven Frederiksen, mehr Polizisten an, um der Kriminalität Herr zu werden. Er sagte am Mittwoch in New York, von den mehr als 4700 Polizisten, die ihm vom UN-Sicherheitsrat im Juni zugesagt worden seien, stünden bislang nur knapp 2000 zur Verfügung.

Nach UN-Angaben gelingt es Kriminellen seit Ende des Krieges, ohne Probleme aus Albanien oder Mazedonien in das Kosovo zu gelangen. Sie schmuggelten Autos, Zigaretten und andere Güter. Frederiksen sagte, zwar sei die Zahl der Morde von nahezu 70 pro Woche im Juli auf sieben vor zwei Wochen und einen in der vergangenen Woche zurückgegangen. Es komme aber nach wie vor zu Entführungen und Verbrechen organisierter Banden. Zudem gebe es noch immer Spannungen zwischen der Bevölkerungsmehrheit der Kosovo-Albaner und den Minderheiten, insbesondere den Serben.

Die zu Jugoslawien gehörende serbische Provinz Kosovo wird von den Vereinten Nationen verwaltet. Der Chef der Übergangsverwaltung, Bernard Kouchner, sagte bei einem Besuch in Tokio, er hoffe, dass im September oder Oktober Kommunalwahlen stattfinden können. Mit der Registrierung der Wähler würde im März oder April begonnen. Die Kommunalwahlen sind Teil von Kouchners Auftrag, in der Provinz weitgehende Autonomie zu schaffen. Japan versprach rund 14,6 Millionen Mark, mit denen im Kosovo Beamte bezahlt werden sollen, die eine neue Verwaltung aufbauen.

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