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Politik: Scharon wirft Europäern kollektiven Antisemitismus vor

„Wachsende Zahl von Muslimen bedroht das Leben der Juden“

Jerusalem (dpa). Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hat den Europäern „kollektiven Antisemitismus“ vorgeworfen. In einem Interview mit dem OnlineInformationsdienst EUpolitix.com warnte er gleichzeitig, die wachsende Zahl von Muslimen in der EU bedrohe „ganz sicher das Leben von Juden“. Scharon reagierte damit unter anderem auf eine europaweite Meinungsumfrage, in der eine deutliche Mehrheit Israel als zurzeit größte Gefahr für den Weltfrieden einstufte. „Wir stehen in Europa einem Antisemitismus gegenüber, der immer existierte und wirklich kein neues Phänomen ist“, sagte Scharon. Die Europäer würden nicht zwischen Israel und den Juden unterscheiden. Die EU-Regierungen täten nicht genug gegen den Antisemitismus. Scharon warnte davor, dass die wachsende Zahl von Muslimen in der EU das Leben von Juden gefährde. „Da die moslemische Präsenz in Europa immer stärker wird, bedroht dies sicherlich das Leben von Juden“, sagte er.

Derweil begann der italienische Vize-Ministerpräsident Gianfranco Fini seinen umstrittenen Besuch in Israel mit der Besichtigung der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem. Fini, Chef der ehemals neofaschistischen Nationalen Allianz, verurteilte bei seinem Besuch die faschistische Vergangenheit Italiens und rief die Europäer auf, das „Unkraut des Antisemitismus“ auszurotten.

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