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Politik: Scharpings Urlaubsbilder: Verteidigungsminister: Neider am Werk

Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) hat sich gegen Vorwürfe gewehrt, sich mehr um sein Privatleben als um einen möglichen Einsatz der Bundeswehr in Mazedonien zu kümmern. Er reagierte damit auf Kritik an der Veröffentlichung von Fotos aus dem Urlaub mit seiner Lebensgefährtin Kritina Gräfin Pilati-Borgreve.

Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) hat sich gegen Vorwürfe gewehrt, sich mehr um sein Privatleben als um einen möglichen Einsatz der Bundeswehr in Mazedonien zu kümmern. Er reagierte damit auf Kritik an der Veröffentlichung von Fotos aus dem Urlaub mit seiner Lebensgefährtin Kritina Gräfin Pilati-Borgreve. Dem "Focus" sagte er, die Kritiker seien neidisch auf das Glück anderer: "Es gibt jetzt auch öffentlich nur den kompletten Rudolf Scharping." Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Detlef Puhl, verteidigte seinen Chef. "Die Soldaten können sicher sein, dass sich der Minister auch im Urlaub um ihre Belange und ihre Sicherheit im Einsatzland kümmert", sagte er dem Tagesspiegel. Ungeachtet dieser Erklärungen gibt es nach Tagesspiegel-Informationen aber auch in der Führung des Ministeriums Irritationen über die "Privat-Offensive" des Ministers.

Die "Bunte" hatte vergangene Woche eine Serie von Fotos veröffentlicht, die Scharping an seinem Urlaubsort auf Mallorca verliebt mit seiner Lebensgefährtin zeigen. Vor allem bei den Soldaten der Kfor in Mazedonien ist die Veröffentlichung kurz vor dem erwarteten Mazedonien-Einatz schlecht angekommen, wie aus Kreisen des Verteidigungsausschusses im Bundestag verlautete. Der "Spiegel" zitierte die Grünen-Verteidigungspolitikerin Angelika Beer mit den Worten: "Wenn Rudolf so weitermacht, schafft er es nicht mehr bis zur Wahl." Der CDU-Wehrexperte Paul Breuer sagte: "Das Signal für die Soldaten ist katastrophal."

Scharping selbst mag keinen Fehler erkennen. "Halten Sie das Bild von mehreren Aktentaschen und einem telefonierenden Minister für attraktiver als schöne Urlaubsbilder?", fragte er laut "Spiegel". Und "Focus" sagte er: "Offenbar hätte man mich gern zurück in der alten Schublade als grauer, Aktenhengst - das war ich nie."

m.m.

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