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Die Deutsche Bahn will die Preise im Schienen-Güterverkehr erhöhen, wenn die Bundesregierung die Begünstigung der Eisenbahn bei der Ökostrom-Förderung wie geplant kassiert.

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Exklusiv

Schienen-Güterverkehr: Deutsche Bahn kritisiert Altmaier wegen Energiewende

Die Deutsche Bahn kritisiert Bundesumweltminister Peter Altmaier und die Energiewende: „Höhere Kosten werden zu Lasten von Investitionen und Verkehrsmenge gehen“, sagte Alexander Hedderich, Chef der Güterzugsparte, dem Tagesspiegel.

Die Deutsche Bahn will die Preise im Schienen-Güterverkehr erhöhen, wenn die Bundesregierung die Begünstigung der Eisenbahn bei der Ökostrom-Förderung wie geplant kassiert. „Am Ende des Tages bleibt nichts anderes übrig“, sagte Alexander Hedderich, der Chef der Güterzugsparte DB Schenker Rail, dem Tagesspiegel. Das werde die Güterbahn schwächen. „Höhere Kosten werden zu Lasten von Investitionen und Verkehrsmenge gehen.“ Für eine Energiewende sei zugleich eine Verkehrswende erforderlich. „Mit einer Energiewende, die die Elektromobilität verteuert, wird das nichts.“

Trotz der Probleme in den vergangenen Jahren werde der Schienen-Güterverkehr zulegen. „Auf lange Sicht ist der Schienengüterverkehr ein Wachstumsgeschäft, ich rechne hierzulande mit einem durchschnittlichen Plus von drei Prozent im Jahr“, prognostizierte Hedderich. Allerdings kalkuliere die Bahn zunehmende Schwankungen ein. „Gerade in einem Abschwung ist das Geschäft schwierig. Lokomotiven, Waggons und Anlagen verursachen auch Kosten, wenn die Wirtschaft nicht so viele Transporte bestellt.“ Mittelfristig sieht er Kapazitätsprobleme bei der Infrastruktur. „Diese Frage könnte sich nach 2020 stellen.“

In der Diskussion um die Senkung der Lärmbelästigung durch den Schienen-Güterverkehr brachte Hedderich eine stärkere Förderung durch den Staat ins Gespräch. Derzeit würden zwei Wagen am Tag auf eine leisere Bremstechnik umgerüstet. „Jede Kostensteigerung bremst die Güterbahnen. Deshalb darf die Branche nicht alleine gelassen werden. Der Staat sollte Fördermöglichkeiten prüfen und anpassen.“ Derzeit plane der Bund Zuschüsse zur Umrüstung, wolle diese aber aus dem Topf für die Infrastrukturfinanzierung umschichten. „Ich würde mir deutlich mehr wünschen. Das Thema Lärmschutz eignet sich auch gut für eine EU-Förderung.“

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