zum Hauptinhalt
Update

Schießerei in Frankfurt: Todesschütze vom Flughafen vermutlich Einzeltäter

Nach den Schüssen auf US-Soldaten am Frankfurter Flughafen hat der Attentäter seine Tat gestanden. Es soll sich ersten Ermittlungen zufolge um einen radikalisierten Islamisten handeln.

Der Attentäter vom Frankfurter Flughafen hat seine Tat gestanden. Der 21 Jahre alte Kosovare habe sich in den ersten Vernehmungen geäußert, berichtete der hessische Innenminister Boris Rhein (CDU) am Donnerstag in Wiesbaden. Es handele demnach um einen radikalisierten Islamisten. Vermutlich habe er als Einzeltäter gehandelt. Zumindest sei derzeit kein Terror-Netzwerk hinter dem Mann zu erkennen.

Die Bundesstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main hatte am Donnerstag die Ermittlungen übernommen. In einer Pressemitteilung hieß es: "Dem Beschuldigten liegt zur Last, zwei US-Soldaten getötet und zwei weitere schwer verletzt zu haben. Aufgrund der Tatumstände besteht der Verdacht, dass es sich bei dem Attentat eine islamistisch motivierte Tat handelt", hieß es weiter.

Über den Gesundheitszustand der Opfer sagte ein Polizeisprecher am Vormittag auf Anfrage, einer der Verletzten schwebe nach einem Schuss in den Kopf weiterhin in Lebensgefahr, der Zustand des anderen Schwerverletzten sei nicht lebensbedrohlich. Beide waren am Mittwoch in einem Frankfurter Krankenhaus notoperiert worden.

Als mutmaßlicher Täter nach der Schießerei war ein 21-jähriger Mann aus dem Kosovo festgenommen worden, der in Frankfurt wohnt. Bei allen vier Opfern der Tat handelt es sich nach Angaben der amerikanischen Streitkräfte um US-Soldaten. Einer der beiden Toten war der Busfahrer.

Nach dem Anschlag am Mittwochabend hatten der hessische Innenminister Boris Rhein (CDU) und die Frankfurter Polizei zunächst noch erklärt, es gebe keine Hinweise auf einen politisch motivierten Terroranschlag. Dagegen sagte der amerikanische Kongressabgeordnete Patrick Meehan in Washington, es sehe ganz nach einem Terroranschlag aus.

Sowohl US-Präsident Barack Obama als auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatten am Mittwochabend versichert, es werde alles zur vollständigen Aufklärung der Bluttat getan. Der nach ersten Erkenntnissen als Einzeltäter bezeichnete Verdächtige aus dem Kosovo, der in Frankfurt am Main wohnte, war nach seiner Festnahme am Mittwochabend und in der Nacht intensiv verhört worden.

Einzelheiten über seine Aussagen wurden zunächst nicht bekanntgegeben. Eine Pressekonferenz in Frankfurt ist nach Polizeiangaben wegen der Zuständigkeit der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe nicht geplant. Auch dort wurde aber zunächst nur auf die angekündigte Pressemitteilung verwiesen. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false