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Schleswig-Holstein: Carstensen fordert Bonusverzicht von Nordbank-Chef

Ministerpräsident Carstensen appellierte an Jens Nonnenmacher, freiwillig auf die umstrittenen Bonuszahlungen zu verzichten. Der SPD bot er einen fairen Wahlkampf an.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) forderte von HSH-Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher, auf seine umstrittene Bonuszahlung von 2,9 Millionen Euro freiwillig zu verzichten. In einem Telefonat habe er ihm nahegelegt, einer neuen Regelung seiner Boni-Zahlungen zuzustimmen, sagte Carstensen im Deutschlandfunk. Der Vorstandsvorsitzende habe zwar einen vertraglichen Anspruch auf das Geld, "aber eine moralische Rechtfertigung für diese Zahlung gibt es im Moment nicht". Denkbar sei auch, den Bonus nur dann zu zahlen, wenn die Landesbank wieder bessere Ergebnisse erziele. Der Streit um die Umstände der Bonus- Gewährung hatte zum Bruch der großen Koalition in Kiel geführt.

Für den Fall seiner Wiederwahl kündigte Carstensen harte Sparbeschlüsse und schmerzhafte Entscheidungen an. Die Wirtschaftskrise führe gerade in Schleswig-Holstein zu dramatisch einbrechenden Steuereinnahmen.

Der Ministerpräsident bestritt, dass er die verloren gegangene Vertrauensabstimmung am vergangenen Donnerstag absichtlich herbeigeführt habe. Die CDU habe sich deswegen der Stimme enthalten und nicht mit "Ja" gestimmt, weil es um das Vertrauen in die gesamte Regierung gegangen sei - und nicht nur in den Ministerpräsidenten. Daher halte er die Stimmenthaltung der eigenen Fraktion nicht für ungewöhnlich.

Carstensen bedauerte die Umstände, wie er die vier Minister der SPD entlassen habe. Er schätze sie immer noch außerordentlich, "persönlich wie fachlich", sagte er. Er räumte ein, die vier Minister hätten eine würdigere Verabschiedung verdient.

Der SPD bot Carstensen an, auf einen schmutzigen Wahlkampf zu verzichten: "Ich glaube, das Gezänk der letzten Woche war genug. (...) Ich reiche die Hand, ich möchte gerne einen sachlichen Wahlkampf haben." Er sei aber auch bereit, eine polarisierende Auseinandersetzung zu führen.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, cl

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