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Russlands Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)

© dpa/AP/Sputnik/Kay Nietfeld

Scholz telefonierte mit Kreml-Chef: „Ziel ist, dass der russische Invasionsversuch scheitert“

Deutschland werde sich weiterhin an Waffenlieferungen und Sanktionen gegen Russland beteiligen, sagt Scholz. Putin müsse seine Position überdenken.

Zweieinhalb Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz keinen Sinneswandel bei Kremlchef Wladimir Putin entdeckt. Dies sagte der SPD-Politiker in einem am Samstag veröffentlichten Interview des Nachrichtenportals „t-online“. Dabei sei klar, dass Russland keines seiner zu Beginn genannten Kriegsziele erreicht habe. „Langsam sollte Putin klar werden, dass ein Ausweg aus dieser Situation nur über eine Verständigung mit der Ukraine führt.“

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Die Ukraine sei nicht erobert worden, sondern verteidige sich mit viel Geschick, Mut und Aufopferungswillen. „Die Nato hat sich nicht zurückgezogen, sondern ihre Kräfte an der östlichen Flanke des Bündnisses sogar verstärkt. Und die Allianz wird noch stärker, wenn Finnland und Schweden der Nato beitreten.“ Das russische Militär selbst habe erhebliche Verluste erlitten, weit mehr als in den zehn Jahren des Afghanistan-Feldzugs der Sowjetunion.

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Scholz hatte am Freitag nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit 75 Minuten mit Putin telefoniert und ein Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine gefordert. Er habe Klartext geredet, bejahte Scholz eine entsprechende Frage von „t-online“ - „und der russische Präsident übrigens auch“. Solche Gespräche ergäben nur dann Sinn, „wenn man nicht drumherum redet“.

Scholz bekräftigte, dass Deutschland und seine Partner Waffen an die Ukraine liefern und weitere Sanktionen gegen Russland verhängen werden. „Weil es unser Ziel ist, dass der russische Invasionsversuch scheitert“, sagte er. „Das ist der Maßstab für unser Handeln.“ Scholz machte klar, eine Vereinbarung könne kein Diktatfrieden Russlands sein. (dpa/AFP)

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