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Politik: Schröder für Ausbau der Bahnstrecke Hamburg-Berlin

Die Bahnverbindung Hamburg-Berlin wird nach dem Aus für den Transrapid beschleunigt. Das kündigten Bundeskanzler Gerhard Schröder und die Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, Heide Simonis (beide SPD), am Montag nach einer Sitzung des SPD-Präsidiums in Norderstedt an.

Die Bahnverbindung Hamburg-Berlin wird nach dem Aus für den Transrapid beschleunigt. Das kündigten Bundeskanzler Gerhard Schröder und die Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, Heide Simonis (beide SPD), am Montag nach einer Sitzung des SPD-Präsidiums in Norderstedt an. Schröder bezog sich dabei auch auf die Unterstützung von Finanzminister Hans Eichel und Verkehrsminister Reinhard Klimmt (beide SPD).

Welche Ausweichstrecke für den - bisher mit staatlicher Unterstützung von 6,1 Milliarden Mark geplanten - Transrapid jetzt in Frage kommt, ließ der Bundeskanzler offen. Er räumte aber höhere Gesamtkosten ein. Es wäre gut, wenn man die neuen Projekte mit gleicher Schnelligkeit und gleichen Kosten verwirklichen könnte. Er sei "aber nicht so sicher", ob das gelinge, betonte Schröder.

Unterdessen machen sich die Naturschutzverbände für einen Ausbau der Bahn stark, Automobilverbände wollen die 6,1 Milliarden für den Ausbau des Straßenverkehrs verwendet sehen. Das Bundesverkehrsministerium, die Bahn und das Transrapid-Konsortium setzen auf eine andere Strecke für die Magnetschwebebahn. Die norddeutschen Länder plädieren dafür, die Milliarden für andere Verkehrsprojekte im Norden einzusetzt. Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) kündigte an, mit interessierten Bundesländern zügig Alternativstrecken zu untersuchen.

Auch die Thyssen Transrapid System, die in Kassel an der Magnetschwebebahn baut, hält den Superzug noch nicht für tot. "Wenn sich der Bund jetzt klar dazu bekennt, dann haben wir noch eine Chance", sagte der Sprecher der Geschäftsführung der Thyssen Transrapid System GmbH, Hans Christoph Atzpodien, im Hessischen Rundfunk.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert die Abgeordneten des Bundestages auf, das so genannte "Transrapidbedarfs-Gesetz" aus dem Jahre 1996 umgehend zurückzunehmen. BUND-Verkehrsexperte Tilmann Heuser sagte, die 6,1 Milliarden Mark sollten im Verkehrsetat der Bundesregierung umgewidmet und für den zügigen Ausbau der Bahn eingesetzt werden.

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