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Politik: Schröder verliert rapide an Vertrauen

Berlin/Mainz (Tsp). Eine Koalition aus Union und FDP könnte derzeit auf eine sichere Mehrheit bauen.

Berlin/Mainz (Tsp). Eine Koalition aus Union und FDP könnte derzeit auf eine sichere Mehrheit bauen. Dem Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel zufolge sind die SPD und Bundeskanzler Gerhard Schröder in der Wählergunst eingebrochen. Nach den Querelen um die Telekom, die Entlassung des Verteidigungsministers Rudolf Scharping (SPD) und die hohe Arbeitslosenquote ist die SPD bei der politischen Stimmung auf 35 Prozent gefallen. Vor zwei Wochen waren es 40 Prozent. Die Union legt von 41 auf 43 Prozent zu. Die Grünen bleiben bei sieben, die FDP steigt von acht auf zehn und die PDS verharrt bei drei Prozent.

Wenn am nächsten Sonntag tatsächlich Bundestagswahl wäre („Sonntagsfrage“), kämen die Veränderungen nicht so deutlich zur Geltung (siehe Grafik), gleichwohl bliebe es bei einer Mehrheit für den Wechsel. 53 Prozent der Befragten gaben an, sich unabhängig von bestehenden Sympathien bei ihrer Entscheidung Zeit zu lassen. 47 Prozent wissen dagegen bereits, wem sie ihre Stimme geben. Von den Unschlüssigen haben 67 Prozent 1998 die SPD gewählt, wollen ihr im Moment aber keine Stimme geben. Auffallend ist dem Politbarometer zufolge der rapide Vertrauensverlust Schröders. Auf die Frage: „Wen hätten Sie lieber als Bundeskanzler?“ entscheiden sich nur noch 48 Prozent für Schröder. Zuvor waren es noch 54 Prozent. Herausforderer Edmund Stoiber kann um drei Punkte auf 41 Prozent zulegen und damit innerhalb von zwei Wochen den Vorsprung Schröders von 16 auf jetzt nur noch sieben Punkte verkleinern. Schröder kann in den Sparten „Sympathie“ (53 zu 23 Prozent) und „Siegertyp“ (47 zu 18 Prozent) punkten. Stoiber führt deutlich bei den Kompetenzen. So trauen 33 Prozent der Befragten Stoiber zu, die Wirtschaftsprobleme besser lösen zu können.

SPD-Generalsekretär Franz Müntefering sagte im ZDF, es sei klar gewesen, dass die Wahl knapp werde. Sie könne aber in der heißen Wahlkampfphase „gewuppt“ werden. „Die Diskussionen um Rudolf Scharping und die Telekom waren schwierig für uns, deshalb müssen wir nun zurück zu den Inhalten.“ Kanzler Schröder erinnerte bei einer SPD-Veranstaltung in Duisburg an Fußballerweisheiten („Ein Spiel dauert 90 Minuten“) und sagte, dies sollten alle beherzigen, die glaubten, die Wahl sei bereits gewonnen.

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