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Schwarzer Rauch steigt nach den Angriffen auf französische Einrichtungen über der Hauptstadt Ouagadougou auf.

© Ahmed Ouoba/ AFP

Update

Schüsse in Ouagadougou: Bewaffneter Angriff in Burkina Fasos Hauptstadt

Im westafrikanischen Burkina Faso sind die französische Botschaft und das Militärhauptquartier des westafrikanischen Landes attackiert worden. Der Angriff trägt die Handschrift islamistischer Terroristen.

In der Hauptstadt Burkina Fasos ist es im Regierungsviertel zu einem bewaffneten Angriff gekommen. In der Hauptstadt Ouagadougou haben Bewaffnete am Freitag die französische Botschaft und das Militärhauptquartier des westafrikanischen Landes angegriffen. Der französische Botschafter für die Region, Jean-Marc Chataigner, sprach von einem Terrorangriff. Nach Angaben der Regierung wurden vier Botschaftsangreifer ausgeschaltet, beim Angriff auf das Militärhauptquartier seien drei Bewaffnete getötet worden. Zu den Angriffen bekannte sich zunächst niemand.

Die Lage an der Botschaft und dem französischen Kulturinstitut sei unter Kontrolle, erklärte ein Berater des französischen Außenministers Jean-Yves le Drian. Polizisten bezogen in der Nähe des Amtes des Ministerpräsidenten Stellung. Zeugen berichteten dort von Gewehrfeuer.

Der Bürgermeister der Stadt, Armand Béouindé, sagte der französischen Zeitung „Le Monde“, es handle sich offenbar um einen Anschlag radikalislamischer Dschihadisten.

Das Außenministerium in Paris aktualisierte seinen Reisehinweis für Burkina Faso und forderte die Bürger auf, bis auf weiteres an Ort und Stelle auszuharren.

Zuletzt waren in Ouagadougou bei einem Anschlag auf ein Restaurant im vergangenen August knapp 20 Menschen ums Leben gekommen. Faso liegt in Westafrika und grenzt an die Sahelzone, die mit Al-Kaida verbundenen Terrorgruppen als Rückzugsgebiet dient. Im Januar 2016 hatten islamistische Extremisten ebenfalls ein beliebtes Restaurant angegriffen, 29 Menschen wurden getötet.

Die Streitkräfte Burkina Fasos wollen sich an einer bis zu 5000 Mann starken neuen Anti-Terror-Truppe zur Bekämpfung radikaler Islamisten in der Sahelzone beteiligen. Das westafrikanische Land mit knapp 19 Millionen Einwohnern gehört einem UN-Index zufolge zu den fünf ärmsten Ländern der Welt. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt der Weltbank zufolge bei 60 Jahren (Deutschland: 81). Fast jedes zehnte Kind stirbt noch vor Erreichen des fünften Geburtstags. (AFP/dpa)

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