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Schuldenkrise: Große Nachfrage nach Anleihe aus Athen

Das Sparprogramm der griechischen Regierung schafft Vertrauen an den Anleihemärkten. Investoren zeigten am Donnerstag reges Interesse für eine neue zehnjährige Staatsanleihe, die mit Spannung erwartet worden war.

Berlin -  Die Emission verlaufe „sehr gut“ und übertreffe die Erwartungen, erklärte der Leiter der griechischen Schuldenverwaltung. Bis zum Mittag gingen schon Kaufaufträge von 14 Milliarden Euro ein. Griechenland will mit der Emission fünf Milliarden Euro einnehmen. Das Land muss im Verlauf dieses Jahres rund 50 Milliarden Euro Schulden ablösen.

„Die rege Nachfrage überrascht nicht“, sagte Anleihenexperte Klaus Holschuh von der DZ Bank. „Die Anleger sehen, dass sie einen attraktiven Zinsaufschlag bekommen.“ Das Sparprogramm werde honoriert. Griechische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren werden derzeit mit einem Risikoaufschlag von knapp drei Prozentpunkten zu vergleichbaren deutschen Anleihen gehandelt. Die Möglichkeit einer Staatspleite und damit eines Zahlungsausfalls werde als gering eingeschätzt, sagte der DZ- Bank-Experte. „Die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland von der EU, dem IWF und den großen Euro-Ländern im Stich gelassen wird, wird vom Markt als vergleichsweise gering eingeschätzt.“

An den Anleihe- und Derivatemärkten war es zuletzt zu massiven Spekulationen mit Kreditausfallversicherungen und Währungen gekommen. Dies hatte erhebliche negative Auswirkungen für die hoch verschuldeten Euro-Länder wie Griechenland oder Portugal. Die Europäische Union zieht daraus Konsequenzen. An diesem Freitag werde es ein Expertentreffen in Brüssel geben, sagte die Sprecherin von EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier in Brüssel. Es werde keine formellen Beschlüsse geben, aber Anregungen für die Ausarbeitung einer neuen EU-Richtlinie für komplexe Finanzinstrumente wie Derivate. An dem Treffen nähmen auch Hedge-Fonds-Manager teil. dpa/rtr

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