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Schulpolitik: Philologenverband beklagt massiven Lehrermangel

Die Naturwissenschaft bleibt das Sorgenkind an den Schulen - denn es fehlen die Lehrer. Fast 20 Prozent der naturwissenschaftlichen Fächer können nicht mehr von ausgebildeten Lehrern unterrichtet werden. Ein so genannter Stipendienfonds soll mehr Referendare anlocken.

Der Deutsche Philologenverband (DPhV) beklagt angesichts der Bildungslücken bei Schülern einen "massiven Lehrermangel".  Der DPhV-Vorsitzende Heinz-Peter Meidinger bezeichnete als "größte Bedrohung auf dem Weg zur modernen Bildungsgesellschaft" den Lehrkräftemangel insbesondere in den alten Ländern. Fast 20 Prozent des Unterrichts in den Naturwissenschaften und in der Mathematik könnten nicht mehr durch dafür umfassend ausgebildete Lehrer erteilt werden, sagte Meidinger am Samstag in Berlin anlässlich des Weltlehrertages am Sonntag. Vielmehr müsse vermehrt Unterricht durch Quereinsteiger "ohne ausreichende pädagogische Qualifikationen sowie durch Studenten und fachfremde Lehrkräfte erteilt werden".

Zuschüsse zum Referendarsgehalt

Während auf Grund der sehr stark gestiegenen Studienanfängerzahlen in Deutsch, den Fremdsprachen und den Gesellschaftswissenschaften ab 2012 mit einem Lehrerüberangebot an Gymnasien, Real- und Gesamtschulen zu rechnen sei, werde sich die Lehrerlücke im naturwissenschaftlichen Bereich weiter vergrößern, erläuterte Meidinger. Deshalb müssten mehr junge Frauen und Männer als Lehrer für die Naturwissenschaften interessiert werden.

Meidinger regte mit Blick auf den Bildungsgipfel, den Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für den 22. Oktober einberufen hat, die Gründung eines Stipendienfonds an. Damit sollten angehenden Lehrern Zuschüsse zum Referendarsgehalt gezahlt werden, um eine
Abwanderung in die Wirtschaft zu verhindern. (eb/ddp)

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