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Schulversuch: Islamunterricht in Nordrhein-Westfalen

Es soll ein Schritt zum europäischen Islam sein: An Schulen in Köln und Duisburg wird demnächst bekenntnisorientierter Islamunterricht nach Vorbild des christlichen Religionsunterrichts erteilt, das heißt unter staatlicher Aufsicht.

Berlin - Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet (CDU) sagte dem Tagesspiegel, er sei "sicher, dass die Gleichbehandlung von Muslimen und Christen in der Schule bei der Entstehung eines europäischen Islam" helfen könne, "dessen Gläubige nicht mehr zerrissen werden zwischen Frömmigkeit und dem Ja etwa zum deutschen Grundgesetz." Der Unterricht werde "in deutscher Sprache stattfinden, unter deutscher Schulaufsicht und von in Deutschland ausgebildeten Lehrern".

Nur in Berlin gibt es seit ein paar Jahren islamischen Bekenntnisunterricht, allerdings nicht unter Staatsaufsicht, die in Berlin auch für den christlichen Religionsunterricht entfällt. Im übrigen Bundesgebiet wird Islamkunde unterrichtet; der Bekenntnisunterricht scheiterte bisher daran, dass sich die muslimischen Organisationen nicht einigen konnten.

In Köln und Duisburg, sagt Laschet, arbeite man deswegen mit den örtlichen Moscheegemeinden zusammen: "Wir wollten einfach nicht ewig warten." Die Gemeinden schlössen sich zu einer "Schura" zusammen, die mit einem theologischen Beirat Unterrichtsformen und -inhalte und mit der Schulministerin die Lehrpläne erarbeiten werde. Laschet zeigte sich überzeugt, dass das regionale Experiment im Erfolgsfall Schule machen werde: "Ich wette, wenn das in Köln und Duisburg funktioniert, wird es auch in Heidelberg, Hamburg oder München klappen." (tso/Tsp)

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