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Politik: Schwarzer Freitag der Börse

Berlin (beh). Schlechte Vorgaben der Wall Street, schwache Absatzzahlen der Automobilbranche und der Kursverfall der T-Aktie haben am Freitag die Talfahrt an der Frankfurter Börse beschleunigt.

Berlin (beh). Schlechte Vorgaben der Wall Street, schwache Absatzzahlen der Automobilbranche und der Kursverfall der T-Aktie haben am Freitag die Talfahrt an der Frankfurter Börse beschleunigt. Am Nachmittag lag der Deutsche Aktienindex (Dax) mit drei Prozent im Minus bei 4336,81 Punkten. Kein einziger Titel konnte sich in der Gewinnzone halten. Der Auswahlindex des Neuen Marktes, der Nemax 50, stürzte nach Verlusten von 5,2 Prozent auf 641,18 Zähler – ein neues Rekordtief. Das Papier der Deutschen Telekom fiel erstmals unter den Stand von zehn Euro.

Die Börsianer erwarten vorerst keine Belebung. Weiterhin werde der Aktienmarkt von extremer Nervosität geprägt, berichten Frankfurter Börsenhändler. Weitere angebliche Bilanzmanipulationen in den USA, die Angst vor neuen Terroranschlägen und Unsicherheiten über die konjunkturelle Großwetterlage verängstigten die Anleger. Am Freitag flohen Versicherungen angesichts der vorangegangenen Kursstürze aus ihren Aktieninvestments, berichtete ein Fondsmanager. Ein starker Aktienanteil im Portfolio hatte Besitzern von Lebensversicherungen in den Boomjahren hohe Überschussbeteiligungen ermöglicht. Investieren die Versicherungen bei einem schwachen Aktienmarkt zu stark, sinkt die Rendite der Kunden.

Auch bei der T-Aktie ist nach Ansicht von Experten keine Besserung in Sicht. Die Gewichtung des Papiers im Dax sinkt am kommenden Freitag, was nach Ansicht von Managern viele Fonds zu Verkäufen nötigen dürfte. Die mehr als drei Millionen Privatanleger der Telekom werden bei dieser Aussicht zunehmend nervöser. Wer seine Papiere bis jetzt gehalten hat, dem raten Aktionärsschützer dazu, die Verluste auszusitzen.

Die Zukunft des Neuen Marktes ist für viele Börsianer noch ungewisser. Ein Aktienhändler: „Wer hier zwischen guten und schlechten Werten unterscheidet, betreibt Stühlerücken auf der Titanic.“

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