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Politik: Schweden gedenkt Anna Lindh

Stockholm - Schweden hat am Samstag der vor einem Jahr ermordeten Außenministerin Anna Lindh gedacht. Mit dem Attentat habe er seine „Liebe zur Politik und zu meinem Job“ verloren, sagte Premier Göran Persson.

Stockholm - Schweden hat am Samstag der vor einem Jahr ermordeten Außenministerin Anna Lindh gedacht. Mit dem Attentat habe er seine „Liebe zur Politik und zu meinem Job“ verloren, sagte Premier Göran Persson. In Stockholm sollte am Abend eine Gedenkfeier stattfinden, an der neben Außenminister Joschka Fischer auch der außenpolitische Sprecher der EU, Javier Solana, teilnehmen wollten. Die populäre Politikerin war am 10. September 2003 in einem Stockholmer Kaufhaus mit einem Messer angegriffen worden, einen Tag später erlag sie ihren Verletzungen. Der Täter, der 25-jährige Mijailo Mijailovic, wurde in erster Instanz zu lebenslanger Haft verurteilt, ein Urteil, dass in eine Zwangseinweisung in eine psychiatrische Klinik verändert wurde. Die Staatsanwaltschaft hat beim Obersten Gerichtshof Berufung eingelegt und fordert lebenslanges Gefängnis. Über eine Wiederaufnahme könnte am Montag entschieden werden.

Lindh zählte zu den beliebtesten Politikerinnen im Land und galt als Nachfolgerin von Persson. „Schwedens Stimme ist verstummt“, titelte dieser Tage eine Stockholmer Zeitung und erinnerte daran, dass Schweden mit Außenministerin Lindh auf der internationalen Bühne eine deutlich größere Rolle gespielt hat als heute. Nachfolgerin Laila Freivalds gilt als farblos und kann weder auf eine starke Verankerung in der sozialdemokratischen Partei noch in der Bevölkerung bauen. Flammende Reden für ein stärkeres EU-Engagement hört man gar nicht mehr.

Helmut Steuer

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