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Schwelbrand in Krümmel: Künast fühlt sich von Atomlobby für dumm verkauft

Nach dem Schwelbrand im Atommeiler Krümmel fordern Politiker die Stilllegung des Atomkraftwerkes. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast kritisierte die Atomlobby im Land, die sich mit ihren "falschen Werbekampagnen" nun selbst entlarve.

Vor dem Hintergrund neuer Pannen im schleswig-holsteinischen Atomkraftwerk Krümmel kritisiert Grünen-Bundestagsfraktionschefin Renate Künast die deutschen Betreiber. "Der Brand im Pannenreaktor Krümmel entlarvt die falsche Werbekampagne der Atomlobby", sagte Künast der "Berliner Zeitung". Atomkraft sei ein unkalkulierbares Risiko und kein Klimaschutz. "Die Vorstände von Vattenfall, RWE, E.ON und EnBW können sich ihre Charmeoffensive sparen: Wir sind doch nicht blöd", sagte Künast.

Am Montag war es am Filter einer Lüftungsanlage im Reaktorgebäude in Krümmel zu einem Schwelbrand gekommen. Der Atommeiler Krümmel ist ebenso wie das Kernkraftwerk Brunsbüttel seit dem Brand eines Transformators am 28. Juni vergangenen Jahres abgeschaltet.

Je älter die Reaktoren, desto anfälliger

SPD-Vorstandsmitglied Hermann Scheer verlangte die Stilllegung des Meilers in Krümmel. Die Bevölkerung rund um den Reaktor sei nicht mehr sicher, sagte Scheer der hannoverschen "Neuen Presse". "Je älter die Reaktoren, desto anfälliger", sagte er. Bei einer solchen Kette von Störfällen sei die Stilllegung fällig. Ebenso müsse der Reaktor Biblis A in Hessen abgeschaltet werden.

Scheer kritisierte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die an der Atomenergie festhalten will. Man könne die Kernkraft sehr schnell durch erneuerbare Energien ersetzen, sagte er. Auch das Argument der billigen Atomenergie sei hinfällig. "Zwar haben die abgeschriebenen Anlagen niedrige Produktionskosten für Strom, aber die kommen ja nicht beim Verbraucher an", sagte Scheer. (sba/ddp)

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