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Politik: Seine Heimat bleibt ihm treu: Der Kreisverband Ludwigshafen begrüßt die Sammelaktion

Seinem prominentesten Mitglied bleibt man treu, auch - oder besser gesagt gerade - in schwierigen Zeiten. So sieht das zumindest Helmut Kohls Heimatverband in Ludwigshafen.

Seinem prominentesten Mitglied bleibt man treu, auch - oder besser gesagt gerade - in schwierigen Zeiten. So sieht das zumindest Helmut Kohls Heimatverband in Ludwigshafen. Denn was auch immer in den vergangenen Monaten an die Öffentlichkeit gelangte, egal welches Ausmaß die Skandal-Geschichten annehmen sollten, ungebrochen hielt hier die Basis zu Kohl, ganz anders als weite Teile der CDU-Bundespartei. Dass er jetzt wieder sammelt, lässt die Ludwigshafener hoffen, der Kreisverband will den Wendepunkt, glaubt an eine Rückkehr Kohls. "Natürlich haben wir hier die ganze Zeit zu ihm gehalten", erzählt zum Beispiel Josef Keller, Kreisvorsitzender in Ludwigshafen-Stadt, "aber jetzt hoffen wir, dass auch die Wählerinnen und Wähler wieder positiver zu Kohl stehen werden." Heftig hatte die Opposition die Aktion Kohls attackiert, selbst die eigene Partei ist in der Frage gespalten - nach Einschätzung Kellers völlig unbegründet. Zwar bleiben die Spender von damals nach wie vor anonym, aber das hält er für nebensächlich: "Der Mann bleibt sich eben treu, er hat versprochen, keine Namen zu nennen. Hauptsache, der materielle Schaden wird aufgehoben, denn dann fallen strafrechtliche Untersuchungen flach." Überhaupt, Schluss sollte endlich sein mit den ewigen Anschuldigungen, Kohl habe immerhin genug gebüßt in den letzten Wochen.

Etwas vorsichtiger formuliert es Heinrich Jöckel: "Wir bewerten die Aktion natürlich überaus positiv", meint der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Ludwigshafener Stadtrat, "dennoch ist damit nicht alles wieder gut." Um von einem Wendepunkt zu sprechen, dazu sei es wohl noch zu früh - aber immerhin: In jedem Fall befinde sich Kohl "auf dem richtigen Weg", sei die Sammelaktion doch ideal geeignet, um wieder Vertrauen aufzubauen. Gefreut hat Jöckel das Gesprächsangebot des neuen Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Friedrich Merz, an den ehemaligen Bundeskanzler. Dass seine eigene Fraktion nicht mehr auf Kohl eingehe, das könne doch wirklich nicht länger so bleiben. Der Mann sitze ja schließlich im Bundestag und genau da gehöre er auch hin.

Johannes Keienburg

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