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Selbstständigkeit: Studie wertet Ich-AGs und Überbrückungsgeld als Erfolg

Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung stellt den Instrumenten zur Förderung von Selbstständigkeit ein gutes Zeugnis aus. Viele Ich-AGs und andere geförderte Unternehmen bestünden noch heute.

Die Ich-AG und das Überbrückungsgeld waren einer neuen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge ein voller Erfolg. Knapp fünf Jahre nach der Einführung der beiden Instrumente, die bis Sommer 2006 beantragt werden konnten und die Existenzgründung fördern sollten, seien bis zu zwei Drittel der Empfänger noch immer selbstständig, teilte das IAB am Montag in Nürnberg mit. 20 Prozent der ehemaligen Teilnehmer seien inzwischen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Nur einem kleinen Teil sei es nicht gelungen, wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu gelangen.

Das Zusammenlegen der beiden Fördermöglichkeiten zum sogenannten Gründungszuschuss im Jahr 2006 sei "kritisch zu hinterfragen", heißt es in der Studie, die gemeinsam mit dem Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn durchgeführt wurde. "Man hat ohne große Not zwei Programme, deren Erfolg mehrfach nachgewiesen worden war, abgelöst", sagte Frank Wießner vom IAB. "Die beiden Programme waren gut. Der Gründungszuschuss wird für die Arbeitsagenturen gegenüber den beiden anderen Modellen kaum billiger sein." Jetzt müssten Untersuchungen zeigen, wie erfolgreich der Gründungszuschuss wirke. "Nach dem Erfolg der beiden Vorgängerprogramme sind die Erwartungen natürlich entsprechend hoch."

Ich-AGs ist Frauendomäne

Wer eine Ich-AG gründete, erhielt über drei Jahre monatlich einen festen Betrag. Im ersten Jahr waren das laut Wießner 600 Euro, im zweiten 360 Euro, im dritten Jahr gab es noch 240 Euro im Monat. Das Überbrückungsgeld hingegen war nicht festgelegt und richtete sich nach dem vorherigen Einkommen. Der neue Gründungszuschuss wird ähnlich berechnet, wird aber drei Monate länger gezahlt als das Überbrückungsgeld.

Das Überbrückungsgeld hätten vor allem Männer und höher Qualifizierte in Anspruch genommen, heißt es in der Studie. Insgesamt wurde es seit der Einführung 2003 bis zum Ende 2006 an 600.000 Gründer gezahlt. Die 400.000 Ich-AGs hingegen wurden rund zur Hälfte von Frauen gegründet. Für diese Möglichkeit entschieden sich zudem eher geringer Qualifizierte. "Bei den Gründungen gab es ganz allgemein einen starken Trend zu den Dienstleistungen", sagte Wießner. Es sei aber ein Vorurteil, dass vor allem Kosmetikstudios oder Hausmeister-Betriebe entstanden sein. Die Gründer seien aus allen Bereichen gekommen. Auch zahlreiche Akademiker hätten das Angebot wahrgenommen. (ut/dpa)

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