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Politik: Separatismus: Die Kurden und der Traum vom eigenen Staat

Seit langem schon träumen die Kurden von einem eigenen Staat. Zumindest in der Türkei sind sie heute aber weiter davon entfernt denn je - trotz oder gerade wegen des Versuchs der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), mit Terror und Gewalt einen solchen Kurdenstaat zu erkämpfen.

Seit langem schon träumen die Kurden von einem eigenen Staat. Zumindest in der Türkei sind sie heute aber weiter davon entfernt denn je - trotz oder gerade wegen des Versuchs der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), mit Terror und Gewalt einen solchen Kurdenstaat zu erkämpfen.

Insgesamt gibt es rund 20 Millionen Kurden, ein Volk, das ethnisch gesehen den Iranern nahe steht und seit Menschengedenken in einer Gegend siedelt, die heute zwischen der Türkei, Syrien, Irak und Iran aufgeteilt ist. Die meisten Kurden - rund zwölf Millionen - leben in der Türkei. Als am Ende des Ersten Weltkrieges das Osmanische Reich auseinander brach, glaubten die Kurden, ihre Stunde sei gekommen. Der Friedensvertrag von Sevres von 1920 sah die Schaffung eines kurdischen Autonomiegebietes in Südostanatolien vor. Doch das so genannte Kurdistan blieb ein Traum: 1923 setzte die junge Türkische Republik einen neuen Friedensvertrag durch, in dem von Kurdistan keine Rede mehr war.

In den siebziger Jahren griffen linksextreme Splittergruppen das Ziel des kurdischen Staates auf - die PKK von Abdullah Öcalan riss bald die Vorherrschaft unter diesen Gruppen an sich. 1984 nahm die PKK den bewaffneten Kampf gegen die Türken auf; dem von beiden Seiten sehr brutal geführten Krieg fielen mehr als 30 000 Menschen zum Opfer. Die Auseinandersetzungen endeten erst, als Öcalan vor anderthalb Jahren von den Türken gefangen genommen wurde und den PKK-Truppen den Rückzug aus der Türkei befahl. Der PKK-Chef selbst wurde zum Tode verurteilt, aber vorerst nicht hingerichtet.

Nach der militärischen Niederlage der PKK hoffen viele Kurden jetzt auf mehr Rechte innerhalb der Türkei und setzen dabei auf eine weitere Demokratisierung des Landes und die Annäherung Ankaras an die EU. Schließlich verlangt Brüssel von der Türkei die Gewährleistung von Minderheitenrechten, bevor Beitrittsgespräche beginnen können. Bisher aber sträubt sich Ankara dagegen, den Kurden eigene Rechte einzuräumen.

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