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Das Gebäude von Interpol in Lyon

© AFP / Fred Dufour

Sicherheit: Das Vertrauen von Interpol bleibt angeschlagen

Der Südkoreaner Kim Jong Yang hat sich gegen den Russen Alexander Prokoptschuk an der Interpol-Spitze durchgesetzt. Doch das reicht nicht. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Fabian Löhe

Gerade so noch hat Interpol dem erneuten Einfluss einer autoritären Regierung widerstanden: Der Südkoreaner Kim Jong Yang wird ihr neuer Präsident, der russische Sicherheitsbeamte Alexander Prokoptschuk hat das Nachsehen. Seit Jahren soll er als Spitzenvertreter des russischen Innenministeriums ausgerechnet mithilfe von Interpol versucht haben, politische Feinde des Kremls im Ausland aufzuspüren. Hätte er den Posten bekommen, wäre das fatale Signal gesendet worden, dass sich solch ein Verhalten lohnt.

Mit Blick auf Interpol bleibt das Vertrauen angeschlagen. Zu anfällig wirkt die Organisation für politische Einmischung von undemokratischen Staaten. Sehr frisch sind noch die Erinnerungen an den vorherigen Interpol-Präsidenten: Der Chinese Meng Hongwei verschwand plötzlich. Nachträglich legte die chinesische Regierung zwar in seinem Namen ein Rücktrittsschreiben vor. Offiziell wurde er wegen vager Korruptionsvorwürfe verhaftet. Den Vorwurf, dass es um einen innerparteilichen Machtkampf ging, konnte Peking nicht zerstreuen. Russlands Einfluss auf Interpol wird indes bleiben: Prokoptschuk amtiert weiter als Vize-Präsident.

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