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Sicherheit: Reisende in Sachen Terror

Islamisten planen offenbar Anschläge in ganz Europa. Die Sicherheitsbehörden jagen derzeit mehrere potenzielle Selbstmordattentäter, die zu einer im nordspanischen Barcelona zerschlagenen islamistischen Terrorzelle gehören.

Madrid - Die mutmaßlichen Terroristen, die vermutlich aus Pakistan stammen, sollen Anschläge in mehreren europäischen Staaten geplant haben – „wahrscheinlich in Frankreich oder Deutschland“. Dies berichtet unter Berufung auf Spaniens Polizei die in Barcelona erscheinende nationale Tageszeitung „El Periodico“, die normalerweise gut informiert ist.

Zuvor hatte bereits der spanische Untersuchungsrichter Ismael Moreno die internationalen Beziehungen der in Nordspanien ausgehobenen pakistanischen Extremistengruppe aufgedeckt. Danach reisten drei der zehn in Barcelona Verhafteten in den letzten Monaten über verschiedene Länder von Pakistan aus nach Spanien ein: einer von ihnen am 12. November 2007 über Deutschland, ein weiterer über Portugal. Ein Dritter kam über Schweden. Alle drei waren noch keine 20 Jahre alt und den Ermittlungen zufolge zu Selbstmord-Attentätern auserkoren worden. Sie reisten ausschließlich zur Erfüllung dieser Mission nach Europa, heißt es.

Die Gruppe war vor einer Woche ausgehoben worden, nachdem westliche Geheimdienste vor Anschlägen dieser Islamistengruppe gewarnt hatten. Spanische Medien berichteten, dass in Barcelona Anschläge gegen die Untergrundbahn und ein Einkaufszentrum verübt werden sollten. Auch wurden Attentatspläne gegen den pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf, der gerade auf Europareise ist, nicht ausgeschlossen.

Spaniens Polizei sucht derweil noch nach einer größeren Menge Sprengstoff, den die „Zelle von Barcelona“ offenbar benutzen wollte. Bei der Durchsuchung mehrerer Wohnungen waren Zünder und eine kleine Menge explosiver Materialien gefunden worden. Den Ermittlungen zufolge, die sich auf einen Spitzel sowie Telefon- und Videoüberwachung der Verdächtigen stützen, übten die Extremisten die Handhabung der Bombenmaterialien. Ralph Schulze

Ralph Schulze

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