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Politik: Sicherheitsexperten warnen vor Gewalt gegen die Weltausstellung

Was viele Politiker erfreut, lässt die Sicherheitsexperten ernst dreinschauen. Gut 50 Tage vergehen noch, bis die Weltausstellung in Hannover ihre Tore öffnet.

Was viele Politiker erfreut, lässt die Sicherheitsexperten ernst dreinschauen. Gut 50 Tage vergehen noch, bis die Weltausstellung in Hannover ihre Tore öffnet. "Wie jede Großveranstaltung hat auch die Expo mehr Kriminalität im Schlepptau", sagte Niedersachsens Innenminister Heiner Bartling (SPD) zu Beginn einer "Sicherheitskonferenz" mit 150 internationalen Polizeiexperten aus den Expo-Teilnehmerstaaten.

Der voraussichtliche Besucheransturm in Hannover wird enorm. Von Anfang Juni bis Ende Oktober werden täglich rund 300 000 Expo-Gäste in der niedersächsischen Landeshauptstadt erwartet - das entspricht der Einwohnerzahl einer mittleren Großstadt. Insgesamt werden es rund 40 Millionen Besucher sein, schätzen die Veranstalter. Fast jeden Tag präsentiert sich eine Nation besonders auf dem Gelände, zu diesem Zweck reisen hochrangige Politiker an - in vielen Fällen die Staatsoberhäupter. 190 Staaten und Organisationen sind bei der Expo vertreten.

Die Polizeifachleute haben errechnet, dass "entsprechend dem Alltagsrisiko einer Großstadt" mit rund 10 000 zusätzlichen Straftaten während der Expo gerechnet werden muss. Niedersachsens Innenminister Heiner Bartling zählt die Delikte auf, die vermutlich besonders ins Gewicht fallen: Straßenraub, Diebstahl aus Autos und Diebstahl von Autos, Kreditkartenbetrug und Verstöße gegen das Ausländerrecht. Auch mit Protesten radikaler Gruppen müsse gerechnet werden. Während die rechte Szene "derzeit kein Interesse an der Weltausstellung" zeige, versuche die hannoversche Anti-Expo-Szene "eine gruppenübergreifende Mobilisierung des Expo-Widerstandes" zu schmieden. Unter dem Motto "demaskieren, demonstrieren, demolieren" solle die Weltausstellung enttarnt werden.

Auf Anschläge gegen Expo-Bauten, Expo- Sponsoren oder Symbole der Expo stellen sich die Sicherheitskräfte ein. Extremisten könnten mit solchen Schritten vor den Augen der Weltöffentlichkeit auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Allerdings bleibt dies eine theoretische Gefahr, denn Bartling betont: "Erkenntnisse über entsprechende Aktivitäten von Terroristen liegen uns bislang nicht vor." Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) ergänzt: Gewalttätige Aktionen gegen die Expo seien "zwar unwahrscheinlich, aber nicht undenkbar".

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