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"Sicherheitszone": Israel plant Pufferzone im Gazastreifen

Verteidigungsminister Mofas will nach dem anhaltenden Beschuss israelischer Siedlungen aus dem Gaza-Streifen eine "Sicherheitszone" an der Grenze einrichten. Am Mittwoch sollen dort zudem Gebiete beschossen werden; der Einsatz von Bodentruppen sei aber nicht geplant.

Gaza - Nach wochenlangem palästinensischem Beschuss israelischer Grenzorte mit Kleinraketen plant Israel die Einrichtung einer «Sicherheitszone» im nördlichen Gazastreifen. Von diesem Mittwoch an sollten alle Gebiete im nördlichen Gazastreifen, aus denen Kassam-Raketen abgefeuert werden, mit Artillerie angegriffen werden. Der israelische Rundfunk meldete am Dienstag, die Luftwaffe wolle Flugblätter über dem Gebiet abwerfen. Darin sollten die Einwohner aufgerufen werden, innerhalb weniger Stunden ihre Wohnorte zu verlassen.

Der israelische Verteidigungsminister Schaul Mofas betonte am Dienstag, es sei kein Einsatz von Bodentruppen im Gazastreifen vorgesehen. Weitere Angaben zu der Pufferzone machten weder Armee noch Behörden. In der Nacht hatten israelische Kampfhubschrauber Raketen auf Ziele im nördlichen Gazastreifen und in der Stadt Gaza abgefeuert.

Nach israelischen Angaben wurden vom Gazastreifen aus seit dem israelischen Abzug im Sommer dieses Jahres bereits mehr als 200 Kassam-Raketen auf Israel abgefeuert. Militante Palästinensergruppen hatten am Montag mitgeteilt, sie verfügten inzwischen über Raketen mit einer Reichweite von bis zu 25 Kilometern.

Bei dem Raketenbeschuss aus israelischen Kampfhubschrauber in der Nacht war nach Angaben palästinensischer Sicherheitsbeamter ein Gebäude der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas stark beschädigt worden. Auch in Gaza-Stadt sei ein Gelände der Fatah getroffen worden. Nach ersten Berichte wurde niemand verletzt. Die Angriffe folgten auf palästinensische Raketenangriffe am Montag. Eines der Geschosse war in der Nähe eines Kindergartens in einem Kibbutz eingeschlagen.

Die israelische Zeitung «Jediot Achronot» meldete am Dienstag, radikale Siedler im Westjordanland wollten über die Feiertage des jüdischen Lichterfests Chanukka insgesamt 25 neue Siedlungs- Außenposten errichten. Zehn der Posten, die neben größeren Siedlungen entstehen sollen, seien bereits aufgebaut. Der Vorsitzende der israelischen Organisation «Schalom Achschaw» (Frieden Jetzt) forderte ein entschlossenes Vorgehen der israelischen Justiz gegen die Siedler. (tso/dpa)

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