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Polens Premier Mateusz Morawiecki sieht Deutschland als Haupthinderungsgrund für schärfere Sanktionen.

© Imago/NurPhoto

Update

Scharfe Kritik auch an Merkel: Polen wirft Deutschland vor, Russland-Sanktionen zu behindern

Der polnische Ministerpräsident Morawiecki nennt die Bundesregierung „die größte Bremse“. Ex-Kanzlerin Merkel habe zur Stärke Putins beigetragen.

Polens Premier Mateusz Morawiecki wirft der Bundesregierung vor, weitere Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs innerhalb der Europäischen Union (EU) zu bremsen. Dies sei aus den Protokollen von EU-Treffen ersichtlich.

„Jeder, der die Mitschriften liest, wird wissen, dass Deutschland die größte Bremse ist, wenn es um entschiedenere Sanktionen geht.“ Morawiecki appellierte deshalb an Kanzler Olaf Scholz (SPD), seine Haltung zu Russland zu überdenken.

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„Nicht die Stimmen der deutschen Unternehmen, der deutschen Milliardäre, die Sie jetzt wahrscheinlich von weiteren Maßnahmen abhalten, sollten heute in Berlin laut zu hören sein“, sagte der nationalkonservative Regierungschef. „Es ist die Stimme dieser unschuldigen Frauen und Kinder, die Stimme der Ermordeten, die von allen Deutschen und von allen deutschen Politikern gehört werden sollte.“

Morawiecki warf zudem der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, zum Erstarken Russlands beigetragen zu haben. „Frau Bundeskanzlerin, Sie schweigen seit Beginn des Krieges. Dabei hat gerade die Politik Deutschlands während der vergangenen zehn, fünfzehn Jahre dazu geführt, dass Russland heute eine Stärke hat, die auf dem Monopol des Verkaufs von Rohstoffen basiert“, sagte Morawiecki am Montag bei einer Pressekonferenz in Warschau. (dpa, Tsp)

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