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Bei einem Anti-Terror-Einsatz in Straßburg ist ein Mann erschossen worden.

© AFP

Sieben Festnahmen: Polizei erschießt Mann bei Anti-Terror-Einsatz in Frankreich

Ein Anti-Terror-Einsatz in Frankreich ist am Samstag blutig geendet. Die Polizei erschoss einen Mann, nachdem dieser das Feuer auf die Beamten eröffnet hatte. Die Polizeiaktion stand in Zusammenhang mit einem Anschlag auf ein jüdisches Lebensmittelgeschäft nahe Paris im September.

Bei einem großangelegten Anti-Terror-Einsatz hat die französische Polizei am Samstag einen Mann erschossen und sieben weitere festgenommen. Der Getötete habe sich in Straßburg seiner Festnahme widersetzt und das Feuer auf die Beamten eröffnet, bestätigte der französische Präsident François Hollande am Samstag. Über die Identität und Herkunft des Mannes gab es zunächst keine Informationen. Seine Partnerin wurde nach Medienberichten festgenommen.

Wie Radio France Info meldete, stand die landesweite Polizeiaktion im Zusammenhang mit einem Anschlag auf ein jüdisches Lebensmittelgeschäft nahe Paris am 19. September. „Der Präsident der Republik bekräftigt die feste Entschlossenheit des Staates, die Franzosen gegen alle Formen terroristischer Bedrohung zu schützen“, erklärte Hollande.

Drei Polizisten seien bei dem Schusswechsel in Straßburg leicht verletzt worden, berichtete die Regionalzeitung „Les Dernières Nouvelles d'Alsace“ auf ihrer Website. Der Mann im Alter zwischen 30 und 40 Jahren habe das Feuer auf die Beamten eröffnet, als sie das Gebäude betreten wollten, in dem er wohnte. Ein Beamter sei an Kopf und Brust getroffen worden, doch hätten sein Helm und seine kugelsichere Weste schlimmere Verletzungen verhindert.

Im Großraum Paris und in Cannes wurden zwei Männer festgenommen, die zur radikalislamischen Szene der Salafisten zählen sollen. Zumindest einige der zehn Festgenommenen eine Liste mit Anschlagszielen gehabt, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Polizeikreise. Es sei jedoch unklar, ob es konkrete Planungen gegeben habe oder nur Gespräche.

Die Razzia in mehreren Landesteilen stand den Berichten zufolge in Zusammenhang mit einem antisemitischen Angriff auf einen Laden für koschere Waren im Pariser Vorort Sarcelles. Am 19. September hatten zwei Unbekannte einen kleinen Sprengsatz in den Laden geworfen; dabei war eine Person verletzt worden. Interessenverbände der französischen Juden hatten damals die Überzeugung geäußert, dass der Angriff mit der Empörung in der islamischen Welt über die Veröffentlichung des Schmähvideos „Die Unschuld der Muslime“ über den Propheten Mohammed im Internet in Zusammenhang stehe.

(dpa)

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