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Mugabe

© dpa

Simbabwe: Mugabe plant vorzeitige Regierungsbildung

In Simbabwe zeichnet sich ein Scheitern der bereits festgefahrenen Verhandlungen über eine Machtaufteilung ab. Noch bevor die Gespräche mit der demokratischen Gegenpartei beendet sind, will Machthaber Mugabe sein neues Machtzentrum aufbauen.

Präsident Robert Mugabe will nach Angaben der staatlich kontrollierten Zeitung "The Herald" eine neue Regierung bilden, ohne ein Ende der Verhandlungen mit der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) abzuwarten. Der 83-Jährige erklärte: "Wir werden bald eine Regierung bilden. Offensichtlich will sich die MDC nicht beteiligen." Er wolle echte "Manager" zu Ministern ernennen. Das vergangene Kabinett sei "das schlechteste der Geschichte" des Landes gewesen.

Mugabe war am Vortag bei der Eröffnung des Parlaments von Abgeordneten der MDC, die erstmals seit 28 Jahren seiner ZANU(PF)- Partei die Mehrheit abgerungen haben, ausgebuht worden. Die MDC erkennt Mugabes Wiederwahl bei einer umstrittenen Stichwahl mit ihm als einzigem Kandidaten Ende Juni nicht an. Einer der wichtigsten Streitpunkte bei den Verhandlungen ist die Frage, welche Rolle Mugabe künftig innehaben wird. Während die MDC ihm nur eine repräsentative Rolle zugestehen will, will Mugabe weiterhin seinen Anteil an der Macht sichern.

Die Gespräche finden vor dem Hintergrund der schlimmsten Krise in der Geschichte des einstigen afrikanischen Modellstaates statt. (sba/dpa)

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