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Der russische Botschafter in Italien, Sergej Rasow, kündigte Klage wegen eines Zeitungsartikels an.

© Remo Casilli/Reuters

„So ist Russland heute“: Russischer Botschafter verklagt italienische Zeitung wegen Analyse zu Putin-Mord

In „La Stampa“ wurde ein Szenario mit Blick auf den historischen Tyrannenmord durchgespielt. Das ging dem russischen Botschafter zu weit.

Der russische Botschafter in Rom hat Anzeige gegen die Tageszeitung „La Stampa“ erstattet. Das in Turin erscheinende Blatt hatte in dieser Woche in einem Artikel ein Szenario durchgespielt, bei dem Kreml-Chef Wladimir Putin von einem seiner Vertrauten ermordet wird, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Dabei nannte der Journalist Für und Wider, entwarf Prognosen über die Zeit danach und stellte den Tyrannenmord in einen Kontext der Geschichte.

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Botschafter Sergej Rasow erstattete am Freitagmorgen bei der Staatsanwaltschaft in Rom Anzeige wegen Anstiftung und Befürwortung einer Straftat. „In dem Text wird eine Ermordung von Putin erwogen“, sagte der Diplomat laut eines Übersetzers vor Reportern. „Dies ist unethisch, unmoralisch und gegen die Regeln des Journalismus.“ Er vertraue nun auf eine Untersuchung der italienischen Justiz.

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Die Zeitung und auch Politiker verurteilten den Vorgang scharf. „Stampa“-Chefredakteur Massimo Giannini lobte den „wunderbaren“ Artikel eines renommierten Kriegsreporters, der zu dem Schluss komme, dass eine Ermordung Putins die Lage womöglich noch verschlechtere.

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Das sei also genau das Gegenteil dessen, was Botschafter Rasow der Zeitung vorwerfe. „Aber so ist Russland heute“, sagte Giannini. (dpa)

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