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Politik: So viel Zeit muss sein

Experten empfehlen Elterngeld und Freistellung für Familienarbeit

Berlin Die Expertenkommission des Familienberichts unterstützt das von der Bundesregierung geplante einkommensabhängige Elterngeld und eine Familienkasse zur Bündelung aller Leistungen. Eine moderne Familienpolitik erfordere einen Mix aus einer besseren Infrastruktur, genauer ausgerichteten finanziellen Leistungen und besseren Rahmenbedingungen, sagte Kommissionschef Hans Bertram von der Humboldt-Universität bei der Übergabe des Berichts an Familienministerin Renate Schmidt (SPD).

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die Familienpolitik in Deutschland trotz hohen finanziellen Aufwands in den vergangenen Jahrzehnten wenig wirksam war. Bertram plädierte dafür, die finanzielle Förderung auf jene Lebensphase zu konzentrieren, in der Familien relativ wenig Geld zur Verfügung stehe. Dies sei vor allem bei jungen Familien der Fall. Zum Wahlkampfversprechen der Union, in der Rentenversicherungen einen Bonus von 50 Euro pro Kind einzuführen, äußerte sich Bertram eher skeptisch. Gleichzeitig empfiehlt der Bericht Verbesserungen, „die den Lebenslauf in den Blick nehmen“, wie die Soziologin Helga Krüger erklärte. So soll ein „Optionszeitmodell“ nach niederländischem Vorbild Berufstätige ermutigen, sich für Familienarbeit, Krankenpflege oder Gemeinschaftsdienste freistellen zu lassen.

Im Gegensatz zur Union befürwortet die FDP ein einkommensabhängiges Elterngeld. Das Elterngeld erleichtere gerade Akademikerinnen und Männern die Entscheidung für ein Kind, sagte die FDP-Politikerin Ina Lenke. Die Union erklärte, die Konzentration von Leistungen in einer einzigen Familienkasse habe sie schon vor einem Jahr gefordert. hmt

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