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Politik: Soldat, Mönch, Ministerpräsident

Eigentlich sollte ein Zivilist den Übergang managen, am besten ein Jurist – so jedenfalls äußerten sich Thailands putschende Generäle bisher. Nun ist es doch einer von ihnen geworden.

Eigentlich sollte ein Zivilist den Übergang managen, am besten ein Jurist – so jedenfalls äußerten sich Thailands putschende Generäle bisher. Nun ist es doch einer von ihnen geworden. Allerdings einer der ungewöhnlichen Sorte: Der 62-jährige Surayud Chulanont, den die „Time“ „den vielleicht wichtigsten Militär Thailands in der Neuzeit“ nannte, gilt als Demokrat und als nicht korrumpierbar. Als Armeechef seit 1997 kämpfte er in den eigenen Reihen gegen K orruption und drängte auf die Beachtung der Menschenrechte. Als er sich schließlich gegen den nun abgesetzten Premier Thaksin wandte, der engere Geschäftsbeziehungen mit Burmas Junta knüpfen wollte, schob der ihn auf einen repräsentativen, aber einflusslosen Posten ab. 2003 verließ der fromme Buddhist Chulanont die Armee und lebte eine Zeit lang als Mönch, bis ihn König Bhumibol als einen seiner wichtigsten Berater aus dem Ruhestand zurückholte. Nun wird Chulanont nach 40-jähriger Militärlaufbahn Premier – ausgerechnet er, der in seiner Amtszeit viel dafür tat, den Einfluss des Militärs auf die Politik einzudämmen. Für die Junta, die ihm die Regierung bis zur Neuwahl im nächsten Jahr übergibt, kein Problem: „Wir sind der Meinung, dass ein General in Pension Zivilist ist“, sagte einer von ihnen am Sonntag. Und die Opposition nannte Chulanont „eine passende Wahl“. Tsp

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