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Somalia: Gekidnappter US-Kapitän ist frei

Aufatmen im Drama um den vor Somalia entführten Richard Phillips: Wie der Fernsehsender CNN berichtet, konnte der US-Kapitän nach vier Tagen Geiselhaft aus der Gewalt der Piraten befreit werden.

Mit einer spektakulären Kommandoaktion haben US-Elitekräfte dem Martyrium Phillips' gewaltsam ein Ende gesetzt. Drei der vier Piraten, die den Kapitän auf einem Rettungsboot festhielten, seien bei der Befreiung ums Leben gekommen, berichtete der US-Fernsehsender CNN. Der vierte sei in Haft. Ein Sprecher der US-Marine konnte dies nicht bestätigen.

Der 53-Jährige sei unverletzt, wohlauf und inzwischen auf dem Kriegsschiff "USS Bainbridge", das die Piraten verfolgt habe, hieß es weiter. Angaben von CNN zufolge war Phillips wie schon am Freitag von Bord des Rettungsboots gesprungen. Als die Seeräuber auf den fliehenden Kapitän anlegten, hätten US-Spezialkräfte ihrerseits das Feuer eröffnet und drei Seeräuber erschossen. Der vierte Pirat habe sich zu Verhandlungen während es Zugriffs auf der "Bainbridge" befunden. Das Rettungsboot war zuletzt immer näher an die somalische Küste herangedriftet. Nach amerikanischen Medienberichten wollte es die US-Marine auf alle Fälle vermeiden, dass die Piraten Land erreichen, da sich dort zahllose Schlupfwinkel bieten.

"Phillips ist ein Held"

Familie, Freunde und Kollegen des Kapitäns zeigten sich überglücklich von der Befreiung. "Wir sind absolut begeistert darüber, dass Richard in Sicherheit ist und bald wieder mit seiner Familie vereint sein wird", teilte der Chef von Phillips' Reederei, John Reinhart, mit. Man sei der US-Marine, der US-Bundespolizei FBI und vielen anderen, die an der Befreiung mitgearbeitet hätten, "zutiefst dankbar". Die Besatzung der in Mombasa in Kenia liegenden "Maersk Alabama", der Phillips als Kapitän vorstand, reagierte mit Freudentänzen auf die Nachricht und schwenkte ein Sternenbanner. "Wir sind sehr glücklich. Er ist ein Held", rief ein Seemann Journalisten zu.

Phillips war bereits am Freitag für kurze Zeit seinen Entführern mit einem Sprung ins Meer entkommen. Die Piraten eröffneten jedoch das Feuer und zwangen den Kapitän zurück an Bord. US-Medienberichten zufolge hatte sich gestern ein kleines Boot der US-Marine den Geiselnehmern genähert, war aber von Schüssen der Piraten vertrieben worden. In den vergangenen Tagen waren neben der "USS Bainbridge“ zwei weitere U-Kriegsschiffe zum Ort des Geschehens geeilt.

Die Besatzung der "Hansa Stavanger“ ist dagegen nach wie vor in der Gewalt von Seeräubern. Das Schiff gehört der Hamburger Reederei Leonhardt Blumberg und wurde vor knapp einer Woche gekapert. An Bord sollen sich 24 ausländische Geiseln befinden, darunter vermutlich fünf Deutsche. (rf/dpa/Reuters)

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