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Somalia: Lebenszeichen von entführten Seglern

Eine Woche nach seiner Entführung durch somalische Piraten ist ein britisches Seglerpaar wieder aufgetaucht. Das leere Boot sei am Vortag gesichtet worden, teilte das britische Verteidigungsministerium mit.

Nairobi/London -  Zugleich meldete sich der entführte Mann Paul Chandler per Telefon. „Ich habe geschlafen, als Männer mit Waffen an Bord kamen“, erzählte er dem britischen Sender ITV. Er und seine Frau würden als „Geiseln“ auf einem gekaperten Containerschiff nahe der somalischen Küste gehalten.

Die Jacht „Lynn Rival“ war demnach am vergangenen Freitag in den frühen Morgenstunden auf dem Weg von den Seychellen nach Tansania gekapert worden. Der 59-jährige Chandler sagte weiter, er und seine Frau würden rund zwei Kilometer vor der Küste auf dem Schiff „Kota Wajah“ gehalten, das in Singapur registriert sei. Die Piraten hätten offiziell kein Lösegeld gefordert. „Sie haben alle Wertsachen an Bord mitgenommen“, sagte Chandler. Fischer in Somalia berichteten nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA, dass das Paar später an Land gebracht worden sei.    

Derweil schlugen die Seeräuber im Indischen Ozean erneut zu und kaperten ein Schiff. Der Trawler unter thailändischer Flagge sei am Donnerstag rund 200 Seemeilen (370 Kilometer) nördlich der Seychellen beschossen worden und dann in die Gewalt der Seeräuber geraten, teilte die EU-Marinemission Atalanta mit. Damit befinden sich acht Schiffe mit knapp 200 Seeleuten in der Gewalt der Seeräuber. Somalias Ministerpräsident verurteilte unterdessen die Pauschalisierung von Piraterie „ausschließlich als Kriminalität“. In vielen Küstenregionen sei dies „der einzig verfügbare Job“. dpa

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